Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 232
(PDF, 94 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0233
zwei Buchdeckeln getrocknet. Mir schien es trotzdem ganz
wichtig, diese dunkle Folie zu beschreiben. Die Kirchweihe in
Offenburg 1415 bildet dazu einen hellen Kontrast.

Blicken wir also endlich auf die Pfarrkirche der kleinen
Reichsstadt!

Matthaeus Merian hat in seiner „Topographia Sueviae" von
1643 dieses Gemeinwesen in einem lebendigen Bild festgehalten
. Er blickte von jenseits der Kinzig auf die durch mächtige
Mauern geschützte Stadt. Fantasievoll füllte er den Vordergrund
des Bildes mit verschiedenen Personengruppen: zwei
Jäger in lebhaftem Gespräch, eine adlige Reisegruppe, die sich
in rascher Fahrt auf die Kinzigbrücke zubewegt, zwei Flößer,
die gerade ihr Gestör zwischen den Brückenpfeilern durchstochern
. In der Silhouette der Stadt hielt Merian deren markante
Einzelheiten fest. Er hob vor allem das mit Abstand größte
Gebäude der Stadt heraus, die Pfarrkirche. Neben ihr wirken
die andern öffentlichen Bauten geradezu bescheiden, rechts
die Franziskanerkirche mit dem typischen Dachreiter der Bettelordenskirchen
, die Pfalz und der Amtshof, links der Gengenbacher
Klosterhof und die Friedhofskapelle St. Michael.
Das mächtige Kirchengebäude in ihrer Mitte wurde 1415 geweiht
.

Als Merian 1643 die Pfarrkirche im Bild festhielt, scheint
sie schon nicht mehr im besten Zustand gewesen zu sein. Nur
wenige Jahre danach vermerken die Ratsprotokolle der Stadt:
„Herr Schultheiß referirt, daß die Pfarrkirch sehr bawföllig. ... Soll
mit Herrn Kirchherrn gesprochen werden, daß er die Pfarrkinder,
sowohl innere als eußere, uf der Cantzel zu einer Steuer ermahne
"16 Ob dieses Kanzelwort Früchte getragen hat, wissen
wir nicht.

Nach der Katastrophe von 1689 blieben nur die Mauern des
gotischen Chores bis zum Dachansatz stehen, wie wir sie heute
noch sehen können, und Mauerreste des Langhauses. Eine ausführliche
Schadensbilanz, die die Stadt danach vorlegte, nennt


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0233