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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 291
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Der liebe Friden wer das best" - Geheime Post des Fürsten von Fürstenberg 1647 in das Kinzigtal

gänzliche Eroberung Prags, nur die Kleinseite mit Schloss und
St. Veits-Dom wurde besetzt. Aber da man von dort oben aus in
die tiefergelegene Altstadt vortrefflich schießen konnte, hatten
die Menschen sehr zu leiden.

Den genauen Verlauf schilderte Hojda Zdenek in „Der
Kampf um Prag 1648 und das Ende des Dreißigjährigen Krieges
^.5

„Am 25. Juli hatte der Kaiser in Innsbruck seine Vermählung mit
Maria Leopoldine von Tirol gefeiert, und auch Prag nahm diese
Gelegenheit zum Feiern wahr, unter anderem mit einem Feuerwerk
, das noch um Mitternacht anhielt Erst um halb drei Uhr
morgens, als in der Stadt bereits Ruhe herrschte, wagten sich
etwa hundert Berittene unter der Führung von Anost Ottovalsky,
einem ehemaligen kaiserlichen Oberstleutnant in schwedischen
Diensten, zu den Mauern des schlafenden Prag und drangen hinter
dem Kapuzinerkloster auf dem Hradschin an einer Ottovalsky
gut bekannten Stelle, wo man die Stadtmauer gerade instandsetzte
, in die Stadt ein. Von hier aus eilten sie zum Strahover Tor,
wo sie die Wache erschlugen und das Tor öffneten. Damit war der
Weg frei für Königsmarck und seine schwedischen Soldaten, die
jetzt ungehindert in die Stadt eindringen konnten. Bis zum Morgen
hatte er den Stadtteil Hradschin und die Prager Burg genauso
fest in den Händen, wie die Kleinseite mit allen wichtigen Punkten
auf den Stadtmauern, an den Stadttoren und am Fluß, insbesondere
den kleinseitener Brückenturm und die umliegenden
Häuser. Nur der zahlenmäßigen Schwäche des Gegners hatten es
die Altstädter zu verdanken, daß sie vor einem augenblicklichen
Überfall verschont blieben (Königsmarck hatte nur etwa 2500
Mann zur Verfügung); zudem waren sie durch Geschützfeuer und
den Fähnrich des Wallensteinregiments gewarnt, dem trotz seiner
Verwundungen die Flucht über die Brücke gelungen war. Den
Schweden entkam auch der befehlshabende General Rudolf Col-
loredo, der auf einem Kahn über die Moldau setzte, obwohl die
Fähren bewacht wurden.

Der Altstädter Bürgermeister ließ sogleich Alarm läuten und berief
die Bürgermilizen auf den Markt. Die Studenten versammelten
sich noch vor Tagesanbruch im Karolinum und erneuerten die
bereits 1639 gegründete Legion. Bereits um sieben Uhr früh war
der Altstädter Brückenturm besetzt, die Brücke (die heutige Karlsbrücke
) mit Fallgittern gesperrt und das Brückentor noch mit
einem Bollwerk verschanzt. Die Altstadt stand zur Verteidigung
bereit.

Unterdessen erlaubte Königsmarck seinen Soldaten auf der Kleinseite
ein dreitägiges Plündern, das besonders in den ersten Stun-


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