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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 293
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0294
„Der liebe Friden wer das best" - Geheime Post des Fürsten von Fürstenberg 1647 in das Kinzigtal

Die unerfreuliche Post des
Landesherrn aus Prag mit der
Lösegeldforderung steckt heute
in einem Umschlag mit der Aufschrift
: „Copia aignen Handt-
brieffs von Ihm Landtgräfl. Excell:
Auß Prag den 4. Aug. 1648 Ahn
Gesamhte Amhtsleüth abgangen,
begehren, Ahn gesambte Undertha-
nen, dass solche für Sye die
5000 Reichsthaler dem Gral. Kö-
nigsMarkh entrichten wollen, dar-
auff sindt im Ambt Haaslach 3
Schazungen angelegt worden, hat
der Statt Haslach zu ihrem Thail
getroffen 165 fl."

„Liebe getreue, ich thue Euch zu
wissen, dass nach dem ich al-
bereith ganz entschlossen gewesen
, meine Reifs in das Reich

herauf zu nemmen, und der Bader Chur im Wildtbad ab-
zuwarthen, allein dass man in meinem alhier schwebenden pro-
ceß eine Schrift nit annemen wollen, ich bewogen worden, einen
aignen desentwegen zu dem Kayser nach Lintz zu schicken, ist
aus übersehen und Nachlässigkeit der Commandanten den
26. July umb die 3 frühe, da noch jedermann in der besten Ruhe
gelegen, der Schwedische General Königsmarck mit Übersteigung
der Wachten, herein kommen, unndt weilen ich gleich bey dem
Schloß auf dem Blatz wohne, seindt in meine Fenster über die
20 Schütz geschehen, der Allerhöchste mich sonderbahr behüet-
tet, das ein Musqueten Kugel an meinem ganzen Leib gleichsamb
gestraiffet, in die Maur gangen, ich hob alles verlohren, wie ich
gehe und stehe, und solle mich noch umb 4000 Reichsthaler rar-
tionieren, und noch andere dazu Tausend Reichsthaler geben,
Welches gelt von Dato in zweyen Monaten erlegen solle, Also
sehet ein jeder in seinem Ambt, den Underthanen mein Zugestandenes
Unglück zu Herzen zu füehren, undt lasse Sye bitten, Sie
sollen diese 5 Tausend Reichsthaler (Seitenwechsel) zu meiner
erledigung herschicken, ich will es sicher umb Sye wieder erkennen
, undt mit Gnaden belohnen, Ich khan nit gnugsamb schreiben
, was das vor ein Schreckhen gewesen, in deme die Plünderung
in die etlich unndt dreysig stund gewehret. Dem Allerhöchsten sey
alles befohlen, ich verlasse mich meine getrewe Underthanen
werden mich nit steckhen lassen, darff undt khan nit mehr

Simon Fink, aus:
Hildenbrand, Haslach
im Kinzigtal, S. 72


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