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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 306
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Dieter Weis

lein" befand. Jägers Stallgebäude und Scheuer sind heute
ebenso wie das Gärtlein verschwunden. Das Wohngebäude an
der Thomasstraße mit der Nr. 7 wird schon sehr lange als St. Josefshaus
bezeichnet, dessen Geschichte hier nicht aufgezeigt
werden muss (s. Festschrift des Fördervereins von 1987). Nach
einem großen Umbau befinden sich darin seit 1987 Altenwohnungen
und andere Einrichtungen, die gut angenommen werden
. Auf die früheren Eigentümer Mathias Jäger und seine
Ehefrau weist die Inschrift über dem Eingang (Türsturz) an der
Thomasstraße hin: „M-I M-V-V 1803" (Mathias Jäger, Maria
Ursula Ulmer).

Einige Angaben über die Dienstgärten des Oberforstmeisters
Schilling von Canstatt in seinen Tagebüchern: Gleich nach
seinem Umzug nach Ettenheim beschäftigte Schilling sich mit
der Einrichtung des Hausgärtchens (31.12.1803) und erwähnte,
dass er nun ein sehr geräumiges und hübsches Herrschaftshaus
bewohne und „zwei artige Gärtgen" dazu erhalten habe.
Am 14.1.1804 ließ er am „Gartenhäußgen" arbeiten und am
10.3.1804 schnitt er Bäume und Reben im Hausgarten. Am 4.
und 5.4.1804 schnitt er jeweils ganztags die Bäume im großen
Garten (auf den Espen), den er zum Dienst zu erhalten hoffe.
Im Mai arbeitete er im Garten und auf dem Acker. Er ließ am
1.5. „Grundbirn" (Kartoffel) stecken, am 2.5. Welschkon (Mais)
und am 5.5.1804 wurden im großen Garten Zwiebeln gesteckt,
gelbe Rüben, Schwarzwurzeln, Erbsen, Salat, „Kukumern" (Gurken
) und Lauch gesät.

Am 29.5.1804 erhielt er Garten, Äcker und Matten um jährlich
369f 25 x von der Herrschaft „in Lehnung" (Pacht). Vom 18.
bis 20.6.1804 beschäftigte er Taglöhner im Garten (Wassergräben
zuwerfen).16

Schilling schnitt die Bäume anscheinend selbst, worüber er
mehrfach berichtet (im kleinen Gärtchen und im großen Garten
). Er gibt auch oft an, wann er in den Gärten war, ohne jedoch
Näheres mitzuteilen.

Im Jahr 1806 nehmen die Mitteilungen ab. Am 25.12.1806
schrieb er: „das außerordentlich gelinde Wetter hält noch immer
an, man findet Blumen aller Art in dem freyen und in dem Garten,
der Thermometer steht immer (?) von 10-12 Grad über dem Gefrier
Punkt und nieman weiß sich in dieser Zeit einer solchen sonderbaren
Witterung zu erinnern, wenn es noch einige Zeit so fort dauert, so
muß es sonderbare Würckungen hervorbringen."17

1807, im letzten Jahr, in dem Schilling in Ettenheim weilte,
berichtete er noch Folgendes (außer dem Baumschneiden):


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