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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 334
(PDF, 94 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0335
OO^ Wolfgang Weismann B.A.

Die örtlichen Stellen entschieden sich nämlich bei unserer Anwesenheit
[...] ausdrücklich für den gotischen Stil.31

In Anbetracht der mangelhaften Quellenlage lässt sich diese
Frage bezüglich Ottersweier allerdings nicht weiter vertiefen.

Die zwei Nord-Süd-Pläne

Um den Konflikt mit der Dorfstraße zu umgehen und dennoch
, trotz erheblicher Vergrößerung der Kirche, die alten
Bauteile an Ort und Stelle belassen zu können, kamen zwei
Nord-Süd-gerichtete Pläne in die Diskussion - der Richtungsbau
von Johannes Schroth und der Zentralbau mit dem Chor
im Süden von Raimund Jeblinger.

Der Richtungsbau

Ob der Plan des Richtungsbaus der Grundriss einer Basilika
oder einer Halle war, lässt sich nicht abschließend klären, es
fehlen die entsprechenden Aufrisse (Abb. 8). Jedenfalls waren
die drei alten Teile unverändert in das Seitenschiff des drei-
schiffigen Baus integriert, was aus den Denkmalschutzgründen
für diese Ausführung spricht. Ebenfalls positiv zu vermerken
ist, dass der Weg von der alten Sakristei zum neuen Chor kurz
war32, weshalb diese ihren alten Nutzen beibehalten konnte
und, bei mangelnder Größe, der romanische Chor zu ihr hinzugezogen
werden konnte.

Doch die Argumente gegen diese Planung überwogen: So
konnten die Besucher, die auf den vorderen Plätzen im östlichen
Seitenschiff saßen, nicht (vollständig) den Altar im
Hauptchor einsehen; die Nordwand des alten Chors versperrte
den Blick. Der Dorfbach und wahrscheinlich auch die Straße
hätten verlegt werden müssen - ein ausreichend großer Kirchplatz
wäre aber wohl dennoch nicht in Aussicht gestanden.
Zwar wären die Anwesen westlich des alten Baus verschont geblieben
, man hätte jedoch die Brauerei, oder zumindest Teile
von ihr, abreißen müssen.

An der Grundrissskizze ist zu beobachten, dass das letzte
Joch des Langhauses vor dem Hauptchor breiter und damit den
Maßen des gotischen Chors angepasst war. Die Jochweite betrug
hier 5,40 m. Der alte Chor wirkte somit fast wie ein Querhaus
, das Mittelschiff joch wie eine Vierung. Die übrigen, regelmäßigen
Interkolumnien33 waren der Breite des romanischen
Chors entnommen, auch mathematisch war somit das Alte in
das Neue integriert.


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