Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 381
(PDF, 94 MB)
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Dr. Otto Walther - Begründer des Rehabilitationswesens in Nordrach

festgehalten werden: Befall vieler Organe, beim Krebs durch
Wanderung von Krebszellen, bei der Tuberkulose durch Wanderung
von Tb-Bakterien - beim Krebs Metastasen genannt,
bei der Tuberkulose Befall der Lungen, Haut, Knochen, Nieren,
des Bauchfells und der Unterleibsorgane. Nach Jahren der Genesung
kann es bei beiden Krankheiten zu einem Rückfall
kommen. Auch Krebs war lange und ist z.T. noch ein Tabu-
Thema, das z.T. mit persönlicher Schuld und schlechtem Lebenswandel
verknüpft wurde. Auch bei Krebs fürchtete man
Ansteckung! Beide Krankheiten bedeuten eine extreme Belastung
für die Familie.

Das Therapiekonzept bei der Rehabilitation von Patienten
mit einem Tumorleiden hieß auch bis in die 1980er-Jahre:
Nach Operation, Bestrahlung und/oder Chemotherapie sollten
die Patienten sich schonen (vgl. Liegekuren!), Physiotherapie,
psychologische Beratung, Augenmerk auf die Ernährung gab es
eher am Rande. Sozialberatung erfolge damals vorwiegend zum
Schwerbehinderten-Ausweis. Seit Jahren wird jetzt die Bedeutung
von regelmäßigem, situationsadaptiertem Sport betont,
zum einen als Vorbeugung gegen Krebs, zum anderen zur Verbesserung
der Überlebenschancen. Dazu kommen intensive
Physiotherapie, Ergotherapie, psychotherapeutische Einzel-
und Gruppengespräche und ganz wichtig die Einbeziehung der
Familie. Kunsttherapie gewinnt an Bedeutung, betont wird die
Mitarbeit des Patienten an seiner Gesundheit. Die berufliche
Wiedereingliederung mit differenzierter Beurteilung der Arbeitsfähigkeit
gewinnt zunehmend an Bedeutung. Und die
Heilungschancen sind für beide Krankheiten erheblich gestiegen
.

Ausblick

Dr. Walther hat mit der Eröffnung seines Sanatoriums im
Nordrachtal eine für damalige Zeit revolutionäre, europaweit
bekannte und anerkannte Behandlungsmethode für Tuberkulose
eingeführt. Durch die internationalen Gäste des Sanatoriums
kam ein ganzes Stück Weltoffenheit ins Tal neben selbstverständlicher
Akzeptanz der Patienten und der Erkrankung.
Das Tabu, das damals noch über der Krankheit lag, wurde
weitgehend aufgebrochen. Dr. Walthers Klinik und die nachfolgenden
Kliniken schufen Arbeitsplätze, ein bis heute wichtiger
Faktor für die Mitarbeiter und die Gemeinde. Tausende von
Patienten wurden in den Kliniken im Nordrachtal behandelt,
viele der ehemaligen Patienten kamen und kommen selbst
oder mit ihren Familien, mit Kindern und Enkeln als Gäste


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