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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 398
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398 Kurt Hochstuhl

Ausflug des Wandervogels
Offenburg bei
Haslach im Kinzigtal:
rechts vom Lehrer (mit
Krawatte) Brandel
Geck, ca. 1910
Foto: Privatbesitz

außen weiterhin geschlossen auftrat, durchzog von nun an ein
Riss die Partei, der häufig auch durch Familien ging.

Eine dieser Familie war die des Adolf Geck in Offenburg,
über die ich Ihnen berichten möchte. Im Mittelpunkt stehen
dabei drei Personen. In erster Linie der Vater Adolf (1854-
1942),3 Frontmann und Symbolfigur der badischen Sozialdemokratie
seit den Tagen des Sozialistengesetzes, der allerdings
ob seiner orthodoxen Fundamentalopposition gegen jegliche
Zusammenarbeit mit dem Staatsapparat in den Jahren vor dem
Ersten Weltkrieg durch eine neue Generation von „Revisionis-
ten" an den politischen Rand gedrängt worden war. Diese
schlössen nämlich eine Zusammenarbeit nicht grundsätzlich
aus, wenn es darum ging, die ultramontanen Vorstellungen des
badischen Zentrums zu bekämpfen oder aber die wirtschaftlichen
, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen
der eigenen Anhänger zu verbessern.4

Für Adolf war die Sache klar: Die Zustimmung der Sozialdemokratie
zu den Kriegskrediten am 4. August kam für ihn wie
für seine politischen Kampfgefährten Klara Zetkin, Rosa Luxemburg
oder Karl Liebknecht einer Kapitulation der Sozialdemokratie
gleich, wie es Klara Zetkin im September 1914 in
einem Brief an die Familie unumwunden ausdrückte: „Ich
habe bis heute noch nicht den politischen und moralischen
Bankrott der Sozialdemokratie verwunden. Er steht beispiellos
da in der Geschichte".5


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