Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 400
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er offensichtlich auch gewillt, nach Berlin auf die Parteischule
der SPD zu gehen, der Kaderschmiede, die auf ein politisches
Leben in der Partei- bzw. der Gewerkschaftsorganisation vorbereiten
sollte. Dass seine Aufnahme in den Jahrgang 1913 an
einer hartnäckigen Lungenentzündung scheiterte, hatte symbolische
Bedeutung. Man soll ja, solange konkrete Informationen
fehlen, vorsichtig sein mit der Zuordnung von Wendepunkten
im Leben von Menschen. Doch in diesem Jahr 1913
verließ Brandel Geck endgültig den ihm zugedachten Weg. Er
begann sich abzunabeln, ja sich zu emanzipieren. Erste Anzeichen
dafür hatte es schon 1912 gegeben, als er Offenburg verließ
und offensichtlich seinen Einjährig-Freiwilligen-Dienst in
Gießen, in einem preußisch-hessischen Regiment ableistete.

Danach blieb er in Gießen und schrieb sich an der dortigen
Universität ein. Weg von dem politisch dominanten Vater und
einer überaus fürsorglichen Mutter, raus aus dem badischen
Laufstall, in dem er sich offensichtlich zunehmend beengt
fühlte, in eine beschauliche Universitätsstadt, die - um es vorsichtig
zu formulieren - eher an der Peripherie der politischen
Auseinandersetzungen der Zeit lag. Am 15. November 1913
immatrikulierte er sich im Fach Philosophie, bei seinem großen
Talent für Literatur, Musik und Sprachen eine durchaus
nachvollziehbare Studienwahl.11 In Gießen fand er auch mit
Hilde Trapmann eine Gefährtin, die zur großen Liebe seines
kurzen Lebens werden sollte. Bei Adolf Geck sollte diese Verbindung
erst nach langen innerfamiliären Auseinandersetzungen
auf Akzeptanz stoßen.

In Gießen kam Brandel offensichtlich auch zu der Erkenntnis
, dass die politischen Ziele der Sozialdemokratie eher durch
Annäherung an und punktueller Zusammenarbeit mit dem


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