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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 414
(PDF, 94 MB)
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414 Manfred Merker

dung über den kriegsfreiwilligen Offenburger Studenten Hermann
Walz, der nach schwerer Verwundung in Russland in ein
Lazarett verbracht werden musste. Er wird als Freund von Josef
Zind den Abschluss dieser Abhandlung bilden. Der letzte Einblick
in die Kriegsereignisse dieses Frühjahrs nach der gescheiterten
deutschen Schlieffenplanoffensive auf Paris zitiert den
schon oben erwähnten traurigen Brief des „R.H." über den
frühen Tod seines Freundes „Schorsch", die beide im Laufe
dieser Abhandlung identifiziert werden sollen.

Mitten in diesen markanten Meldungen aus dem achten
Offenburger Kriegsmonat steht die Notiz über den Tod des Unterlehrers
Hermann Faisst. Da heißt es:

„In der Sitzung der Schulkommission gedachte Stadtschulrat
Breitheil auch der 12 Offenhurger Lehrer, darunter 6 Hauptlehrer,
welche als Soldaten im Felde stehen. Nachher kam auf das Rathaus
die ergreifende Kunde vom Heldentode unseres Unterlehrers
H. Faisst, von dessen ehrenvoller Beförderung wir vor kurzem
berichten konnten. Welch schätzenswerte Kraft die Schule durch
den Tod Faißt's verliert, zeigt die rührende Teilnahme unserer
Jugend am Verluste, den die hiesige Beamtenfamilie durch das
Opfer für's Vaterland erlitten hat.- Der Krieg hat es bewirkt, dass
an unserer Volksschule zurzeit kein Unterlehrer tätig ist."

Wer war Hermann Faisst, was konnte über ihn in Erfahrung
gebracht werden? Und wer war sein Freund Max, der unter der
Todesanzeige der Familie mit seinem traurigen Freundschaftsgedicht
so rührend von ihm Abschied nimmt?

Hermann Faisst wurde am 24.10.1888 als drittes Kind des
Lokomotivführers Josef Faisst (26.08.1853 in Berghaupten -
22.09.1930) und seiner Ehefrau Therese F., geb. Ruf (31.05.1863
in Elgersweier - 23.02.1942 im Offenburger Vinzentiushaus)
geboren. Die katholische Familie Faisst wohnte in der Offenburger
Sophienstraße 7. Neben der älteren Schwester Maria
(geb. am 07.02.1885) gab es noch den älteren Bruder Josef (geb.
am 01.11.1886), der als Eisenbahnsekretär im Krieg zum Leutnant
der Reserve und Offiziersstellvertreter befördert und 1916
für seine Tapferkeit mit der silbernen Verdienstmedaille ausgezeichnet
wurde. Hermanns jüngerer Bruder Fritz (geb. am
23.03.1894) meldete sich nach seinem Abitur 1914 als Kriegsfreiwilliger
, wurde im Mai 1916 als Leutnant der Reserve mit
dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er kann sich aus englischer
Kriegsgefangenschaft befreien, wird dann aber im November
1916 bei einem Sperrfeuer schwer verwundet aus einem Granattrichter
geborgen und stirbt im Feldlazarett.3


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