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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 422
(PDF, 94 MB)
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422

Manfred Merker

1914 erstarrt der Bewegungskrieg zu einem Graben- und Stellungskrieg
, der auch durch die Flandernschlacht und die französisch
-englischen Angriffe in der Champagne nicht aufgehoben
werden kann. Anfang 1915 erringen die deutschen Truppen
Erfolge bei Soissons und am Kanal von Bassee. Dabei wird
Fritz Göppert bei einem Kampfeinsatz seines Regiments westlich
von St. Quentin durch eine Granate schwer verwundet
und mit verstümmelten Füßen in das Feldlazarett von Omencourt
bei Roye eingeliefert.

Über die Vorgänge der zweiten Januarwoche finden wir in
den Kriegsbildern Adolf Gecks vom 24.01.1915 folgenden detaillierten
Lagebericht:

„Mit seinem Studienfreunde, dem hessischen Grenadierkollegen
Schulz aus Appenweier, wachte Göppert auf einem gefahrvollen
Doppelposten. Da kam vom Feinde her eine Granate geflogen; sie
riß dem braven Fritz von seines Freundes Seite, der, selber unverletzt
, seinen guten Kameraden zusammenbrechen sah. Beide
Füße waren getroffen, der linke grässlich zerschmettert. Da erlosch
am 16. Januar im Feldlazarett zu Omencourt das junge
Heldenleben ...Im gleichen Feldlazarett zu O. befanden sich zwei
andere Offenburger Kriegsfreiwillige, die sich von einer leichten
Verwundung erholten. Das Schicksal ihres Regimentskollegen
Göppert ist seinen Freunden Jos. Wolf und Fritz Traube recht
nahe gegangen. Möge diese beiden Vaterlandverteidiger von fernerem
Missgeschick behütet bleiben."

Das feindliche Geschoss, „das seinem Leben das kurzfristige Ziel
setzte", wie Geck in diesem Zusammenhang schreibt, hatte
Göppert schon am 12. Januar getroffen. Weiter lesen wir:
„Neben der Kapelle bereiteten sie dem neuesten Kriegsopfer unserer
Stadt die letzte Ruhestätte."

Über das weitere militärische und private Schicksal von
Max Schulz ist außer seinem Geburtstag, dem 08.04.1893, aus
den Schulakten nichts bekannt. Als sein Geburtsort ist dort
Appenweier angegeben, letzter Wohnsitz ist Todtnauberg.
Seine Schulfreundschaft und die Kriegkameradschaft endeten
auf einem Beobachtungsposten an der französischen Kriegsfront
, wo er die todbringenden schweren Geschossverletzungen
seines Freundes hautnah miterleben musste. Wahrscheinlich
hat er die Sanitäter gerufen, vielleicht den Freund noch bis
in das Lazarett begleitet, wo Fritz Göppert nach vier qualvollen
Tagen an seinen Wunden verstarb. Über eine Offiziersbewährung
oder militärische Auszeichnungen ist nichts bekannt, sicher
war es dafür auch zu früh. Fritz Göppert war mit seinen


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