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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 433
(PDF, 94 MB)
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Zerrissene Freundschaften - ein Teilaspekt der großen Verluste von 1914-1918

auch ehrenvoll bestattet wurde (Grab Nr. 75). Georg Huber war
nicht einmal 25 Jahre alt geworden.

Sein Name wurde mit aufgenommen in das Gedenkbuch
der Offenburger Heilig Kreuz Kirche, das in einer Vitrine links
vor dem Josefschörlein jeweils zu den Todestagen der Gefallenen
aufgeschlagen wird. Georg Hubers Freunde gaben zur Erinnerung
an ihn ein mehrseitiges Gedenkblatt heraus. Es
umfasst seine Lebensdaten, ein gedichtetes Requiem von
Franz Rothenfelder und die Beschreibung der Beerdigungsfeier
vom 07.03.1915 mit der Überschrift „Daheim auf ewig". Ein
besonderes Gedenken fand Georg Huber auf der von Angelino
Valentino gestalteten Ehrentafel der PV Arminia in deren Kellerlokal
im ehemaligen Kapuzinerkloster am Grimmelshausen
-Gymnasium unter der Überschrift: Fratres abierunt non
obierunt (unsere Brüder gingen fort, sie sind nicht vergessen)
- siehe auch Abb. auf Seite 419.

Im eingangs zitierten Brief Richard Hugles versucht dieser
seinen verlorenen Freund wie folgt zu charakterisieren:

„Er wäre genau das Ebenbild seines Vaters geworden: bis in den
Grund hinein demokratisch, etwas langsamen, wägenden Charakters
, aber von bestimmter, zäher Art. Wie mögen ihn seine
Untergebenen im Velde geliebt haben! So vergällt mir sein Tod
manche Erinnerung und lässt mich vor allem in Sorge wegen seiner
Angehörigen.

O Tod, das hast du schlecht gemacht,
der solche Kraft gering geacht!"
R.H.(Inf.-Reg. 172).

Richard Hugle (*09.12.1890), den eine zehnjährige Freundschaft
mit seinem Klassenkameraden Georg Huber verband,
hatte nach dem gemeinsamen Abitur im Jahre 1910 einen anderen
Weg eingeschlagen als sein Freund. Nach einer Buchhändlerlehre
war er nach Münster in Westfalen gezogen, um
an der dortigen Universität Germanistik, Philosophie und
Volkswirtschaft zu studieren. Auch seine Herkunft unterschied
sich von der seines langjährigen Klassenkameraden. Während
Georg Huber aus einer Handwerkerfamilie stammte und nur
einen Bruder hatte, war Richard in einer vielköpfigen Lehrerfamilie
aufgewachsen und hatte sechs Geschwister. Sein Vater
Theodor Hugle (05.06.1858-15.01.1927) stammte aus einer
Ratsschreiberfamilie in Fessenbach und war mit Matthilde
Gödtler (18.08.1862-14.10.1929) aus Ettlingen verheiratet. Als
Lehrer war er anfangs an verschiedenen Orten tätig, wie sich
aus den Geburtsorten seiner Kinder ablesen lässt, nämlich in


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