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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 449
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Zerrissene Freundschaften - ein Teilaspekt der großen Verluste von 1914-1918 AAQ

ehe sie die Jäger zusammen mit den Pionieren in stundenlangem
Einsatz stürmen. Dort haben nur wenige das furchtbare
Feuer überstanden. Die Jäger beginnen sofort mit dem Ausbau
der zerschossenen Stellungen, wobei sie während der Nacht
durch feindliches Minenfeuer gestört werden. Die Eroberung
des feindlichen Grabenstücks war mit geringen eigenen Verlusten
geglückt. Im Tagesbericht heißt es abschließend: „Von den
Mecklenburgern haben sich besonders Lt. d.R. Sachs von der 1. und
Oberjäger Jäger von der 4. Komp. mit ihren Stoßtrupps ausgezeichnet
." Schon die nächsten Tage kosteten mehr Verluste als der
Sturm selbst. Am Mittag des 10.09. jagte unerwartet von oben
ein feindlicher Minensturm über den Graben, es folgten Massen
von französischen Alpenjägern mit Handgranaten, denen
die Jäger geistesgegenwärtig mit eigenen Gewehrsalven entgegen
schössen. Als sich am Nachmittag der Angriff wiederholte,
mussten sie schwer blutend zurückweichen, der eroberte Graben
war noch tagelang umkämpft. Im Tagesbericht der Obersten
Heeresleitung vom 11.09.1915 heißt es dazu lapidar: „Großes
Hauptquartier (amtlich): Am Hartmannsweilerkopf wurden die
am 9. September gestürmten Gräben gegen zwei französische Angriffe
behauptet."

Erst am 18. September konnten die Mecklenburger Jäger
vom Gardeschützenbataillon aus Ensisheim abgelöst werden.
Eine Woche zuvor, am 10.09., hatte es Leutnant Rudolf Sachs
tödlich getroffen, er zählte zu den wenigen Toten des Grabenkampfs
der Mecklenburger Jäger am Hartmannsweilerkopf.
Dieser wird in einem militärischen Bericht dieser Tage wie folgt
beschrieben: „Wie eine nackte, kahle, von Wettern geschlagene
Insel ragte die Kuppe aus dem Meere der Vogesenwälder; zersplitterte
Baumstrünke als letztes, schauerliches Zeichen vernichteten Lebens


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