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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 452
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Manfred Merker

Schutterwald. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und zwei Söhne
hervor: Maria Theresia (*1885), Sofia (*1887), Josef (*1892) und
Ludwig (*1907). Josef besuchte in Offenburg nach der Knabenvolksschule
das Großherzogliche Gymnasium, wo er bis zum
Schuljahr 1911/12 mit zwölf weiteren Klassenkameraden in der
Unterprima nachweisbar ist. Josef hat die Oberprima nicht
mehr absolviert und auch kein Abitur abgelegt. Sein Schulkamerad
Hermann Walz ist bis zur Oberprima jeweils eine Klassenstufe
höher in den Schülerlisten zu finden und verlässt im
Sommer 1912 zusammen mit 19 weiteren Abiturienten, darunter
Brandel Geck, mit dem Reifezeugnis das Gymnasium. Als
Berufsziel gibt er Ingenieur an. Josef Zind hatte als stud. dent.
das Berufsziel Zahntechniker. Er meldet sich während seiner
Ausbildung bei der Mobilmachung im August 1914 zum Heer
und wird bald Gefreiter im Reserve-Infanterie-Regiment 22.
Josef bleibt aber nicht einfacher Grenadier, sondern lässt sich
zum Maschinengewehrscharfschützen ausbilden.

Das 22. Infanterie-Regiment hatte seinen Friedensstandort
in Zweibrücken, wo auch das Garnisonslazarett lag, und in
Saargemünd. Wahrscheinlich hatte sich Josef Zind im Zusammenhang
mit seiner Ausbildung hier zu den Waffen gemeldet,
wie es gleichzeitig am 03.08.1914 auch Brandel Geck an seinen
Studienort Gießen getan hatte. Das Regiment war im selben
Zeitraum, wie die Offenburger Garnison, 1897 gegründet worden
, erst 1913 hatte man beim Regiment auch eine Maschinengewehrkompanie
aufgestellt, die wegen ihrer hohen Verluste
bis 1918 immer wieder neu aufgefüllt werden musste. Seit 1915
hieß dann das Regiment nach seinem neuen Oberkommandierenden
„Königlich Bayerisches 22. Infanterie-Regiment „Fürst
Wilhelm von Hohenzollern". Als das Regiment am 08.08.1914
ins Feld ausrückte, hatte es eine Gefechtsstärke von 70 Offizieren
, 3100 Unteroffizieren und Mannschaften und 240 Pferden,
die Richtung Lothringen verladen wurden. Mit diesem Regiment
kämpfte Josef Zind bei Kriegsbeginn zuerst in den Voge-
sen, Ende des Jahres aber auch schon an der Westfront an der
Somme und bei Ypern. Im Mai gab es die erste Verlegung an die
Ostfront zur elften deutschen Armee, die beim Vormarsch auf
Brest-Litowsk mitkämpfte und dann weiter nach Serbien vorstieß
. Nach Überquerung der Donau und dem Vormarsch nach
Süden bis Kragujevac wurde das Regiment wieder nach Westen
verlegt und im Raum Antwerpen eingesetzt. Bei starken Verlusten
in der Schlacht von Verdun vom März bis Mai 1916 wurde
Josef Zind mit seiner Truppe erneut an die Ostfront zur Abwehr
der Brussilowoffensive abkommandiert. Letzter Kriegsschauplatz
nach drei Jahren Kriegseinsatz wurde für den jungen


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