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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 568
(PDF, 94 MB)
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SfiR Berichte der Mitgliedergruppen

Gengenbach

Zwischen Ortenau-Klinikum und Friedhof entsteht auf dem Gelände
einer ehemaligen Gärtnerei zurzeit ein großes Gesundheitszentrum -
ein Bauvorhaben, das erneut auf heftige Kritik nicht nur des Historischen
Vereins stößt. Der Komplex ist zu hoch geplant und rückt überdies
zu nah an die Chorturmkirche St. Martin, die um 1200 erstmals
erwähnte Leutkirche, heran.

Während die Denkmalpflege in diesem sensiblen Bereich nach
vorherrschender Meinung wieder einmal arg vernachlässigt wird und
keine Rücksicht auf das historische Gotteshaus genommen wird, fand
die Archäologie hingegen großzügige Beachtung. Drei Monate lang
durfte von Juni bis August auf 3000 Quadratmetern mit zehn Fachleuten
gegraben werden, darunter als zeitweiliger Leiter der Vorsitzende
des Vereins, Johann Schrempp. Siedlungsstrukturen aus dem
12./13. Jh. konnten nachgewiesen werden - noch vor der Stadtgründung
-, darunter unterkellerte Gebäude mit städtischem, gehobenem
Wohnniveau. Man stellte Keramik- und Glasfunde von überregionaler
Bedeutung sicher, die ab Mai in Konstanz im größeren Rahmen ausgestellt
werden.

Die alljährliche dreitägige Studienreise des Vereins gemeinsam mit
dem Katholischen Bildungswerk führte Mitte Juli zuerst nach Konstanz
zum 600-jährigen Konzilsjubiläum. Führungen durch die Altstadt sowie
die reich bestückte Jubiläumsausstellung waren vorgesehen. Erwähnenswert
die anschließende Überfahrt auf der Autofähre nach Meersburg mit
Blick auf die Alte Burg der Staufer, das Neue Schloss der Konstanzer
Fürstbischöfe, die Rebhänge und die Unterstadt. Übernachtung im Gästehaus
St. Theresia in Eriskirch, ein Ort, der in der Dämmerung noch zu
einem Spaziergang im Eriskircher Ried einlud.

Am nächsten Morgen ging es zu eindrucksvollen Führungen durch
die Klosterkirche und das Schloss Salem, dann weiter zur malerisch auf
dem Hochufer des Bodensees gelegenen Wallfahrtskirche Birnau. Zum
Abschluss des ereignisreichen Tages stand ein historischer Entdeckungsbummel
durch Meersburg auf dem Programm.

Der dritte Tag war drei Orten in der Schweiz gewidmet: Zuerst
St. Gallen mit Altstadt, Stiftskirche und der berühmten Bibliothek. Die
sehr kompetente Führung in diesem kunsthistorisch bedeutenden
Raum mit seinen einmaligen Schätzen (etwa Nibelungenlied) war zweifellos
ein Höhepunkt.

Die weitere Fahrt führte zur Kartause Ittichen, einem ziemlich unbekannten
Kloster im Thurgau, ab 1461 von Kartäusern besiedelt, 1848
aufgehoben. Eine reiche Stiftung übernahm 1977 den vom Verfall bedrohten
Besitz und restaurierte die Gebäude und Gartenanlagen vorbildlich
. Heute ist Ittichen Museum und Kulturzentrum zur Geschichte
der Kartäuser sowie Bildungsstätte. Klosterkirche, Kapitelsaal, Refektorium
, die Einsiedlerzellen mit Gärtchen und der Kreuzgang begeisterten
in ihrer unverfälschten Originalität die Besucher. Abschluss der Studienreise
auf dem Marktplatz in Stein am Rhein, eine der schönsten
Kleinstädte der Schweiz, unter der Burg Hohenklingen. Leider war die


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