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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 619
(PDF, 94 MB)
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Berichte der Fachgruppen Q

Abbildung 1: Führung
auf dem jüdischen
Friedhof Freis tett
Foto: Siegfried Eith,
Bühl

Die Führung führte zu der Erkenntnis, dass derzeit im Norden der
Ortenau, in Bühl, Lichtenau und in Rheinau, wohl die intensivsten
Forschungsaktivitäten zur jüdischen Geschichte der Region zu registrieren
sind. Diese Einschätzung wird unterstützt durch eine für 2015 angekündigte
, von Gerd Hirschberg verfasste Gesamtdarstellung zur Geschichte
der jüdischen Gemeinden Neufreistett und Rheinbischofsheim
. Zu erwähnen sind zudem eingehende Forschungen des Lichtenauer
Stadtarchivars Patrick Götz, eine Masterarbeit von Torben
Halama (Jüdisches Leben und Verfolgung im Spiegel rezeptionsgeschichtlicher
Erinnerungs- und Gedenkkultur am Beispiel der badischen
Stadt Lichtenau, Karlsruhe 2013) sowie das 2014 von der Stadt Bühl
veröffentlichte „Jüdische Familienbuch 1810 bis 1945".

Am 23. Oktober 2014 wurde eine weitere inhaltliche Sitzung abgehalten
. Die Fachgruppe traf sich dazu im Sitzungssaal des Rathauses in
Hohberg-Diersburg (Gebäude von 1843). Der Ort des Treffens war be-
wusst gewählt worden: der Ort Diersburg beherbergte seit etwa Mitte des
18. Jahrhunderts bis 1940 eine größere Landjudengemeinde, deren
Geschichte 2004 durch einen eigenen Sammelband aufgearbeitet
wurde. Das Diersburger Rathaus zieren seit 1928 imposante Bleiglasfenster
mit künstlerischen Bildmotiven, die - in dieser Form für die Ortenau
einzigartig - auf alle drei im Ort ansässigen religiösen Gruppierungen
hindeuten. Ein Fenster zeigt als Symbole für das Judentum zwei Löwen,
die Zehn-Gebote-Tafeln sowie einen Davidstern.

Markus Vögele (Ettenheim) berichtete an diesem Abend über seine
eingehenden Forschungen zu den Geschehnissen während der sogenannten
„Reichsprogromnacht" in Ettenheim und zum „Ettenheimer
Synagogenbrandprozess" im Jahr 1948, bei dem gegen verschiedene
angeklagte Täter verhandelt wurde. Im Zuge seiner Recherchen, die er
im Rahmen seines Studiums an der Pädagogischen Hochschule Freiburg
durchgeführt hat, hatte der Referent auch die Möglichkeit, neben dem
Studium schriftlicher Quellen vereinzelt noch mit Zeitzeugen der damaligen
Erlebnisse zu sprechen. Mittlerweile sind die sogenannten „Syna-
gogenbrandprozesse" der Nachkriegs jähre seit den ersten Arbeiten des
Historikers Dieter Obst (1991, 1993) zu einem eigenen Forschungsge-


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