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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 17
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Mit Merkur unterwegs - auf Römerstraßen in der Ortenau

im Jahre 12 v.Chr. gegründete römische Kastell Argentorate/
Straßburg. Unter Kaiser Tiberius wurde es im Jahre 14 n. Chr.
zu einem Legionslager ausgebaut, dem sich später mehrere Zivilsiedlungen
anschlössen. Es sollte in den folgenden Jahrhunderten
für Offenburg eine überragende Bedeutung gewinnen.
Nach dem plötzlichen Tod des Drusus im Jahre 9 v. Chr. erweiterte
sein älterer Bruder Tiberius in den Jahren 8-6 die Vorstöße
sogar bis zur Elbe. Als kaiserlicher Mitregent und Adoptivsohn
des Augustus seit dem Jahre 4 n. Chr. konnte er durch gezielte
Vorstöße vom Niederrhein aus die Verwandlung des gesamten
germanischen Gebietes zwischen Rhein und Elbe in eine römische
Provinz vorbereiten. Die verheerende Niederlage dreier
römischer Legionen unter Quintilius Varus gegen die Truppen
der Germanen unter Arminius im Teutoburgerwald bei Kalkriese
im Jahre 9 n. Chr. machte auf einen Schlag alle Pläne zur
Errichtung einer römischen Provinz Germania zunichte. Tiberius
war in dieser Zeit durch den pannonischen Aufstand auf
dem Balkan gebunden. Kaiser Augustus befahl jetzt den sofortigen
Abzug aller Truppen in die Rheinkastelle und bestimmte
für die Zukunft den Rhein als endgültige Reichsgrenze. Diese
Festsetzung war auch nach dem Tod des Augustus im Jahre 14
für seinen Nachfolger Kaiser Tiberius (14-37) verbindlich, nur
kurz unterbrochen von den erfolglosen rechtsrheinischen Rachefeldzügen
seines Neffen und Adoptivsohnes Germanicus in
das westfälische Gebiet in den Jahren 15-16.

An der Rheingrenze sicherten jetzt römische Legionen das
rechtsrheinische Frontgebiet durch ihre militärische Präsenz in
den Kastellen und Legionslagern. Von hier aus sollte im deutschen
Südwesten eine ganz andere Entwicklung ausgehen als
im Norden Germaniens, wo die römischen Eroberungspläne
nachhaltig gescheitert waren. Die römischen Kastelle, die sich
später zu bedeutenden Städten entwickeln sollten, waren verbunden
durch eine durchgehende römische Reichsstraße am
linken Ufer. Sie erreichte nach Überquerung der Alpen südlich
des Hochrheins das Legionslager Vindonissa (Windisch) in der
Nordschweiz und führte von dort weiter über Äugst zum
Rheinknie und weiter rheinaufwärts nach Straßburg, Mainz
und Köln zur Nordsee. Neben dieser Süd-Nordverbindung
zweigte in Vindonissa auch die West-Ost Verbindung südlich
der Donau in die Voralpenprovinzen ab, die später weiter bis
zum Schwarzen Meer führte.

Unter Kaiser Claudius erfolgten im Jahre 43 die ersten Vorstöße
über den Oberrhein nach Germanien. Entscheidend für
das später römische Südwestdeutschland sollte aber erst die
kaiserlose Zeit nach dem Tod Kaisers Neros im Jahre 68 werden.


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