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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 25
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Mit Merkur unterwegs - auf Römerstraßen in der Ortenau 25

Wo diese Straße „14 Meilen (= 20 km) von Straßburg" das Stadtgebiet
erreichte und sich später mit der Rheintalstraße kreuzte,
kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Diese Trasse aus dem
zweiten Drittel des ersten Jahrhunderts stellte somit eine Verbindung
aus dem bereits romanisierten Gallien mit dem großen
Legionslager Straßburg in die Donauprovinzen her, wo seit
dem Jahre 71 die „Legio VIII Augusta" als Stammregiment des
Elsass und dann der Ortenau über 300 Jahre lang in Garnison
lag. Sie löste die Legio II Augusta, die auf die britischen Inseln
verlegt wurde, ab und dann drei weitere, die Legio IV Macedo-
nia, die XXI. Legion und die Legio XIV Gemina. Diese achte
Legion hatte damals schon eine lange militärische Vergangenheit
hinter sich: Unter Cäsar war sie als „Legio VIII Gallica" an
der Eroberung Galliens beteiligt und war später im nördlichen
Balkan im Einsatz. 45 n. Chr. ist sie in Thrakien nachweisbar,
woher auch die Kohorte unseres „Offenburger Zenturio" Valerius
Albinus stammte. War seine thrakische Mannschaft als
Auxiliartruppe Teil der achten Straßburger Legion mit Zweiglager
in Offenburg? Noch heute ist die Struktur der Hauptstraßen
des Straßburger Legionslagers im Stadtplan und vom Münsterturm
aus zu erkennen: Der via praetoria entspricht die Rue des
Hallebards, der via decumana die Rue des Juifs, der via prin-
cipalis die Rue du Dome. In diesem riesigen Areal des Straßburger
Stadtzentrums lässt sich deutlich das Ausmaß eines Legionslagers
erkennen: Zwischen den beiden Illarmen, dem
Broglieplatz und dem Gutenbergplatz mit dem Münster in der
Mitte waren in dem ummauerten Raum für 6 000 Soldaten die
Mannschaftsbaracken, Toiletten und Bäder, Pferdeställe, Kornspeicher
, das Fahnenheiligtum und die Kommandozentrale

Abb. 9: Das Legionslager
Straßburg im
heutigen Stadtbild


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