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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 27
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Mit Merkur unterwegs - auf Römerstraßen in der Ortenau

Donau-Süd-Straße nach Osten und südlich über den Hochrhein
zu den Alpenpässen.

Ein weiterer archäologischer Beleg für die Kinzigtalstraße
und ihre historische Bedeutung ist die Auffindung zweier Kohortenkastelle
aus der flavischen Zeit Ende des ersten Jahrhunderts
. Sie wurden angelegt beim Bau der Schwarzwaldquerung
durch Straßenbaupioniere und dienten anfangs zu ihrer Sicherung
. Südlich von Offenburg wurden oberhalb von Zunsweier
im Gewann „Auf der Mauer" Reste eines römischen Kastells
mit einem Lagerbad erschlossen und 1983 dokumentiert. Später
fand man auch Spuren eines angeschlossenen zivilen Lagerdorfs
mit bedeutenden Einzelfunden, wie Münzen des Kaisers
Domitian (81-96) und einen silbernen Militärorden mit dem
Relief eines Satyrn. Die gestempelten Ziegel verweisen auf zwei
in Mainz stationierte Legionen, die Legio I Adiutrix und die
Legio XIII Gemina. Eine Verwandlung des Grabungsareals in
einen archäologischen Park ließ sich aus Kostengründen nicht
realisieren.

Zehn Jahre später fand man 1993 bei Baumaßnahmen und
der Entschärfung eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg
nördlich von Offenburg in Rammersweier eine ähnliche,
wenn auch wesentlich kleinere Anlage. Neben dem Militärlager
der römischen Kohorte, das nach der wissenschaftlichen
Dokumentierung von Industriebauten schützend überbaut
wurde, konnte westlich der verlängerten Moltkestraße ein Militärbad
in Miniformat freigelegt werden. Nach der Konservierung
wurde es überdacht und der Öffentlichkeit übergeben.
Sehr gut zu sehen ist dadurch für die Besucher der Badeablauf
vom Apodyterium (Kleiderablage) zum Tepidarium (Lauwarm-

Abb. 11: Aus dem
Römerlager von
Zunsweier: Ein
Medaillon


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