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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 36
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Manfred Merker

Diese Marktplatzgrabung 2002-2003 brachte im Nordteil
neben späteren Überbauungen zunächst nur vier römische
Fundstellen zum Vorschein. Vier quadratische Erdkeller als
ehemalige Vorratsgruben waren verfüllt mit römischer Keramik
und Tierknochen und können als Beleg für eine römische
Zivilsiedlung angesehen werden. Ergänzt wurden diese Funde
durch acht römische Fundstellen im Südteil, zentriert im westlichen
und südlichen Bereich. Die dort gefundene Keramik
verwies auf eine Besiedlung des zweiten und dritten Jahrhunderts
. Der Totalverlust der archäologischen Befunde durch den
Bau der Tiefgarage unter dem Marktplatz konnte nur durch
eine gründliche, noch andauernde Bearbeitung und wissenschaftliche
Dokumentation der Funde kompensiert werden.
Viele Fragen waren offen geblieben, konnten allerdings in den
folgenden beiden Jahren durch baubegleitende Untersuchungen
im Südteil des Areals eine unerwartete Antwort rinden.

Mitte Mai 2005 entdeckten die beiden jungen Archäologen
Mark Rauschkolb und Johann Schrempp in der Baugrube eines
Hinterhofs in der Kornstraße auf rund zehn Meter einen V-
förmigen 3,5 m tiefen und ca. 5 m breiten Spitzgraben. Die
Fachleute deuteten diesen Zufallsfund zusammen mit unweit
entfernten Befunden im sog. Burgerhof als Teil eines römischen
Militärlagers. Dabei wurden auch Baustrukturen und
zwei Holzgebäude erfasst, die zur Innenbebauung eines Lagers
und möglichen Lagerbaracken passen. Damit war ein erster
Hinweis auf ein römisches Militärlager auf dem südlichen
Sporn des Offenburger Lößhügels gefunden. In dem Entwässerungsgraben
des Burgerhofareals kamen in einem reichhaltigen
Fundensemble Keramik der domitianisch-trajanischen Zeit

Abb. 19: Spitzgraben
des Offenburger
Römerlagers


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