http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0060
Die Floßbarmachung der Ybbs in Niederösterreich
und problematisch": Im Gegensatz zur Einzelflößung könne sie
„nur an Flüssen geringeren Tiefganges stattfinden" die „eigens
vorgerichtet und reguliert" werden müssten, was leicht unökonomisch
werden könne. Die Floßreihen seien nur bei kleineren
Wasserständen zu bewegen, nicht im Frühjahr bei „rascher
Flößung". Sie benötigten eine viel größere, fremde Mannschaft
, während Einzeigestöre von einem Mann, Doppel- oder
Dreifachgestöre von zweien bedient werden, wobei „die Wohlfeilheit
der einheimischen Kräfte besonders zu berücksichti-
// • 47
gen sei.
Die weitere Quellenlage dafür ist schwierig, da die Bestände
der ungarischen Forstbehörden zerstört oder verlagert wurden
.48 Doch gibt es aus dem oberen Kinzigtal Nachrichten,
Briefe und Erinnerungen, die vor allem die sozialen Aspekte
des Unternehmens beleuchten. Wie sich der Schiltacher Kronenwirt
Karl Trautwein erinnerte, „kamen, von der ungarischen
Regierung gesandt, einige Forstleute nach Schiltach und
verpflichteten unter Aufsicht eines badischen Forstrats durch
Vertrag eine größere Anzahl Flößer nach Ungarn und Siebenbürgen
zur Einrichtung der Flößerei".49 Die ersten gingen im
Frühjahr 1870, eine größere Zahl nach dem Ende des deutsch-
Abb. 9: Flößereibetrieb
bei Hollenstein. -
Foto: Helm (um 1872),
in: Ausstellung
(wie Anm. 30).
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0060