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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 65
(PDF, 85 MB)
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Die Floßbarmachung der Ybbs in Niederösterreich

ach: Johann Krausbeck (1879); von
Schapbach: Philippine Dieterle (1872).78
Der Wolfacher Josef Schrempp war dreimal
in Siebenbürgen, „wohin man unsere
Flößer berief, wenn es extra schwierige
Arbeit zu leisten gab"; Philipp Hermann
, Oberwolf ach, brachten „seine
Floßfernfahrten nach Ungarn und Siebenbürgen
".79

Dass sie zum Teil ihre Frauen mitnahmen
, belegen Heirats-, Geburts- und
Taufeinträge: Für Maria Katarina, Kind der Schiltacher Eheleute
Wagner, getauft 1873 in Görgeny.80 Andreas Hermann,
Schuhmacher aus Rippoldsau, heiratete Luitgard Hermann
von Schapbach 1872 in Topänfalva; 1873 und 1874 wurden in
Bißtra die Kinder Daniel und Anna geboren.81 Weitere Informationen
sind durch Familienforschung zu gewinnen, die
viele Schicksale erschließt: Tod von Flößern oder ihren Frauen,
Geburt und Tod von Kindern, Rückkehr von Männern ohne
Frau, aber mit kleinen Kindern.82 Hansjakob hielt fest, dass
„viele fern der Heimat in den Wald- und Bergflüssen der Karpaten
ums Leben (kamen)" aber auch: „Die Heimkehrenden
bringen ein gut Stück Geld mit".83 Andere blieben im Land
und begründeten mit ihrem Flößerkönnen eine Existenz (Dok.
8). Die meisten verließen Siebenbürgen nach drei oder vier
Jahren, doch nicht, ohne sich im Land umgeschaut zu haben
(Dok. 7).

Das Verhältnis zu den ..Walachen oder Rumänen" war anfänglich
gespannt: „Sie meinten, wir wollten uns hier ansiedeln
" es wurde „sogar ein Deutscher erschossen". Zugleich
wies man ihnen Einheimische zu, die Waldarbeit und Flößen
erlernen sollten, anfänglich nicht ohne Probleme. Doch „mit
der Zeit haben die Walachen Zutrauen zu uns bekommen, weil
sie durch uns einen guten Verdienst hatten" (Dok. 7; Dok. 11).
Anerkennend notierte der Rumäne Nicolae Aloman über die
Kollegen aus „Taitschland": Sie hätten Flöße aus 12 m langen
Stämmen gebaut, mit einer Kajüte, und mit ihnen bis zu 500
Stämme talabwärts getrieben.84

Die anfängliche Skepsis, dass „wenn die Deutschen fort
sind, die ganze Flötzerei ein Ende (hat)" (Dok. 5), bewahrheitete
sich nicht, was Albert Amlacher bezeugt: 1888 beobachtete
er rumänische Flößer, die „ihren Lehrmeistern, den Badensern
alle Ehre machen". Von ihnen lernten sie auch das Holzriesen,
Wiedendrehen und Einbinden der Stämme, bauten die Flöße
aber nur noch in drei Baumlängen, „während die von den Ba-

Abb. 15: „Rumäne auf
der Holzriese in den
Mühlbacher Alpen",
in: Österreichischungarische
Monarchie
16 (wie Anm. 90),

S. 415


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