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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 78
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Hans Harter

8. „Aus Siebenbürgen: Im Goergenyer Gebirge" (1898)

131.

„Die Hauptmasse der Goergenyer Staatsforsten [...] war bis zum
fahre 1870 [...] verpachtet an die Familie der Bornemisza [...] Nach
Ablauf wurden die Waldungen Jagdreviere des Kronprinzen Rudolph,
der hier große Bärenjagden abhielt [...] Leiter dieser Jagden war Herr
Pausinger, Bruder des bekannten Jagdmalers132, ein in jeder Hinsicht
ausgezeichneter, um die ungarische Forstwirtschaft verdienter Mann
[...] Er führte die Riesenflößerei (durch Badenser) ein und errichtete
bedeutende Wasserbauten zum Zwecke der Flößerei [.. J

Um 5 Uhr brachen wir auf[...] Unterwegs begegneten wir einem
großen Floße, das mit voller Flut zu Thale ging. Es wurde von einem
Badenser geführt, bestand aus 34 Gebinden und enthielt etwa 600
fm. Die vordersten beiden Gebinde bestehen aus schwachen, kurzen
Stämmen, die, weil sie leicht sind, das Floß vom heben, so daß es
leichter über Steingeröll und flache Stellen hinweggleitet [.. .] Je weiter
nach hinten, desto stärker und länger werden die Hölzer, die letzten
sind 36 m lang bei 20-26cm Zopf Doch kommen auch Längen von
42 m vor [...] Die Flußufer sind sorgfältig befestigt, das Anstauen des
Wassers erfolgt teils durch Wehre, teils (wo Mühlen nicht vorhanden
) durch Schwellen. Wenn das Floß zum Abfahren bereit ist, werden
die Schleusen gezogen, und es schwimmt mit Hochflut hinunter;
sobald es vorüber, beginnt die Spannung133 aufs neue. Das erwähnte
Floß erreichte [...] seinen Bestimmungsort Herbusch (oberhalb Sächsisch
Regen) noch an demselben Tage. Weiterhin auf unserem Wege
trafen wir ein zweites, ebenso großes, auf neues Stauwasser wartend
[...]

Man hat einen Vertrag abgeschlossen über den Verkauf von Fichtenstämmen
und einen zweiten mit einem Unternehmer über ihren
Einschlag und Transport bis [...] Herbusch, wo sie vom Käufer übernommen
werden. Der Käufer zahlt in Herbusch per Festmeter 5,25
Gulden, - der Transportunternehmer erhält 2,36 - also Reinertrag
pro Festmeter 2,89 Gulden. Die Floßanlagen, Instandsetzung der
Uferbefestigungen etc. kosten jährlich rund 18000 Gulden, geflößt
werden jährlich etwa 20000 fm."

9. Albert Amlacher (Schriftsteller, 1847-1939): Wanderungen
im Mühlbachgebirge (1889)134:

„Der in seinem Bette eingeengte Fluss stürzt tosend über das Gestein
, das ihn im Laufe aufhält, und immer enger wird der Raum [...]
Am Riesenhals beginnt die Stromschnelle der Rinne [...], ein von den
Flößern einst sehr gefürchtetes Gebiet, das in früheren Jahren manches
Menschenopfer gefordert hat [...] Seltsame Gebilde hat das
Wasser in den schroff und freistehenden Felstrümmern der Magura
ausgewaschen [...] In dem brausenden Gewässer haben manche


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