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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 129
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Die Kinzigbrücken von Offenburg *|29

kehr auf der Rheintal-Eisenbahn und ebenso die Lokalbahn
sowie der Straßenverkehr unterbrochen waren. Erst als im Jahr
1946 durch das französische Militär eine hölzerne Behelfsbrücke
aufgeschlagen war, kam zumindest der Straßenverkehr
wieder in Gang. Die Behelfsbrücke lag auf zwei hölzernen
Hauptjochen über dem Fluss sowie auf jeweils vier enger stehenden
Hilfsjochen an beiden Ufern. Als das Weihnachtshochwasser
vom Dezember 1947 diese Behelfsbrücke wieder zerstörte
, montierten die Franzosen kurzfristig ein eisernes Bailey-
Notbrücken-System, bevor die Holzbrücke nochmals repariert
wurde.22

Der Zugverkehr mit der Schmalspurbahn lag dagegen noch
bis zum Frühjahr 1949 still. Für die Lokalbahn montierten
französische Soldaten im Winter 1948 parallel zur Holzbrücke
eine Pionierbrücke von den „Eisenwerken Kaiserslautern"
(EWK). Sie war offenbar ein Versuchsmodell, das Ähnlichkeit
mit den Bailey-Brücken hatte, aber aus wesentlich größeren
Elementen bestand und daher nur mit Maschinen und mithilfe
eines Derricks montiert werden konnte.23

Im Herbst 1948 begannen die Bauarbeiten an der neuen
Kinzigbrücke. Die Planung sah eine flache Stahl-Balkenbrücke
auf zwei Pfeilern vor, da man mittlerweile einen hohen Fach-
werkbogen wie bei der Vorgängerbrücke als Störfaktor in der
Landschaft empfand. Die neue Balkenbrücke sollte ca. 65 m
lang werden und ihre 17 m breite Fahrbahntafel teilten sich die
beiden Kfz-Spuren, beidseitige Fußgängerwege sowie die Gleistrasse
der Schmalspurbahn. Die Montage der Stahlteile erfolgte
durch die „Eisenbau Wyhlen", die Rohbauarbeiten an den Widerlagern
und Pfeilern übernahm eine Arbeitsgemeinschaft
mehrerer Offenburger Baufirmen.24

Wiederholt berichteten die örtlichen Zeitungen vom Baufortschritt
der neuen Straßenbrücke sowie vom Schicksal und
von der hoffnungsvollen Zukunft der Schmalspurbahn.25 Zur
Zeit der Brückeneröffnung am 29.04.1950 standen drei Brücken
parallel nebeneinander - die neue Straßenbrücke, flussabwärts
die Stahl-Versuchsbrücke und dazwischen die hölzerne Behelfsbrücke
(Abb. 5).26

Die Hoffnungen der Festredner, die der neuen Konstruktion
ein langes Leben wünschten, hielten der rasanten Entwicklung
des Fahrzeugverkehrs in der Nachkriegszeit nicht ohne weitere
Baumaßnahmen stand (Abb. 6). Bereits Mitte 1957 wurde die
Schmalspurbahn stillgelegt und ihre Gleise nach und nach
abgebaut. Eine Abfolge von Fotos aus der Zeit zwischen 1955
und 1963 zeigt die Brücke mal mit, mal ohne die Schmalspurgleise
, dafür statt Pflasterung mit asphaltierten Fahrbahn-


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