Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 216
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Martin Ruch

meister von Neveu in Offenburg, der ihm 1832 attestierte, er
sei nun vollständig ausgebildet. Im gleichen Jahr heiratete
Böcklin, nicht unklug, die Tochter seines Dienstherren, Auguste
von Neveu. Adel verpflichtet.

Seine erste Anstellung fand er dann 1834 in der Bezirksfors-
tei Ettenheim, wo er 1838 ein Lob für gute Dienstführung in
den Domänenwaldungen erhielt. Besonders erwähnt wurde
dabei die Anlage neuer Waldwege unter seiner Regie. Einer
leichteren Holzabfuhr seien sie sehr dienlich. 1842 übernahm
Böcklin die Bezirksforstei Willstätt mit Dienstsitz in Offenburg
, die 1844 umbenannt wurde in Bezirksforstei Offenburg.
Und hier blieb er nun 25 Jahre lang unermüdlich tätig bis zur
Pensionierung auf eigenen Antrag im Jahr 1869.

Was er bereits in Ettenheim getan hatte, dem widmete er
sich auch im Bezirk Offenburg: er sorgte für neue Wege in den
Wäldern, was zwar zunächst ebenfalls transportökonomische
Gründe hatte, aber bald dem einsetzenden Wanderwesen der
Menschen entgegen kam. Die Wege erst machten Spaziergänge
in der Natur möglich. Wo vorher nur Gestrüpp und schmale
Pfade waren, da konnte nun mit großen Schritten und in größeren
Gruppen auf gut ausgebauten Wegen in die Berge gezogen
werden. Jetzt erst wurde das Wandern zur Lust.

Und so kam es, dass man in dankbarer Erinnerung Wege
nach dem alten Bezirksförster benannte, eben die „Böcklins-
wege". Einer davon ist heute noch in den topographischen
Karten eingezeichnet: Vom Freudentaler Eck über Ortenberg
zieht er gemächlich zum „Köpfle" unterhalb des Hohen
Horns. 1895 wird er in der „Volkskunde von Ortenberg" des
Hauptlehrers August Ruch noch so beschrieben: „Der Böcklins-
weg führt vom Schloß durch den Wald bis zum Bühlstein,
(auch Neuenweg), in den letzten 20 Jahren hergestellt/' (Abb. 1)

Im Hinteren Riedle, Zell-Weierbach, setzte man Böcklin
auch ein ehrendes Denkmal, den „Böcklinstein". Er steht an
jener Talstraße, die Böcklin 1852 von Zell-Weierbach bis hinauf
zum Fritscheneck bauen ließ. Der Stein trägt als Inschrift jenes
berühmte Gedicht des badischen Dichters Johann Peter Hebel:
„Und wenn de amme Chrützweg stohsch ..." Ein sinnvoller
Platz für eine derartige Ermahnung, gehen doch an dieser
Stelle gleich mehrere Wege vom Hauptweg ab, und der Wanderer
hat sich zu entscheiden. Am besten folgt auch er dem Rat
des Dichters: Vertraue Deiner inneren Stimme!

Übrigens: Fragt man heute in Fessenbach nach dem Hintergrund
des Namens für den Böcklinweg, so hört man manchmal
, der direkte und steilere „Zickzackweg" hoch zum Horn
heiße im Volksmund „Böcklinweg" nach einem Böckle, dem


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