Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 228
(PDF, 85 MB)
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228 Ewald Hal1

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Daxlanden

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Seebach

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70,4 km

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Gaggenau

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Baden-Baden

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Bad Herrenalb



Loffenau

Gernsbach

Abb. 1: Mundart-
Radtour, Abschnitt 1:
Vom Schlossplatz in
Karlsruhe nach
Sessenheim im Elsass

gerne hören. Wechselt man auf der Rheinbrücke bei Maxau die
Rheinseite in das Bundesland Rheinland-Pfalz, kommt zur
rheinfränkischen Fraa auch noch die pf-p-Linie hinzu, welche
die Pfalz zur Pols und die Pfälzer zu Pälser macht.

Von Karlsruhe starten wir unsere Radtour an den Rhein nach
Daxlanden. Hier begegnet der aufmerksame Beobachter Lautungen
, wie sie nur noch von Alteingesessenen gesprochen werden
: Kän für „Kind", bleu für „blind" und Wärt für „Wind".5 In
allen Fällen wird das -(n)d am Ende des Wortes vom vorangehenden
n gewissermaßen aufgesaugt. Verschwindet im geschilderten
Fall das -d, fügt der Daxlandener in Verbindungen wie
-lg-, -lk- oder -Ich- plötzlich einen neuen Laut ein: Baiige „Balken
", Kaiig „Kalk", Milich „Milch" oder „Wolig „Wolke".6 Das hier
gewissermaßen neu gesprossene / wird daher in der Sprachwissenschaft
auch Sprossvokal genannt. An diesen Wörtern wird
auch noch eine andere wichtige Lautveränderung sichtbar, die
überall am badischen Oberrhein gesprochen wird: die Erweichung
der Hartlaute, hier des k zu g (siehe auch die Anmerkungen
am Ende des Textes). Den oben erwähnten Sprossvokal, den
Sprachwissenschaftlern auch bekannt als Anaptyxe oder Svara-
bhakti7, hört man besonders in den benachbarten elsässischen
Mundartarten.


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