http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0256
Das „Judewegle" in Dörlinbach
Abb. 4: Pferdehändler
Solomon Schnurmann
(1887-1937) aus
Schmieheim (um
1930) (Sammlung
Uwe Schellinger)
der Juden in Baden verhindern wollte. In den genannten Dörfern
fehlte es offensichtlich am Willen, sich an dieser gegen die
Juden gerichteten Aktion aktiv zu beteiligen.21
Ob allerdings Händler wie die Weills aus Kippenheim sich
für ihre Verkaufsgeschäfte regelmäßig und in größerer Anzahl
über das „Judewegle" ins Schuttertal begaben, bleibt ungewiss.
Gerade in der zweiten Hälfte des 19. und im 20. Jahrhundert
wurden die bestellten Waren wohl eher mit Fuhrwerken geschickt
oder in der Stadt Lahr abgeholt.22 Weitere Beziehungen
von jüdischen Händlern aus den „Judendörfern" in der Rheinebene
ins Schuttertal neben den oben geschilderten sind aktuell
nicht bekannt beziehungsweise quellenmäßig bislang nicht
fassbar.
Es spricht einiges dafür, dass die auf der Tafel für das Dörlin-
bacher „Judewegle" zu lesenden Erzählungen und die behaupteten
Details einen gewissen Wahrheitsgehalt in sich tragen. Es
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