Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 292
(PDF, 85 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0293
292

Horst Dieter Braun

des aus der Ehe von Jakob Stigler mit Katharina Behrle, eines
Mädchens namens Franziska, als Taufzeuge neben Ignaz Geck
(ab 1840: Goegg) Heribert Brandstetter eingetragen. Sprachen
bezüglich Ignaz Gecks als Taufzeugen noch verwandtschaftliche
Beziehungen mit (seine Ehefrau war eine Base von Katharina
Behrle), so waren bei der im folgenden Jahr stattgefundenen
Taufe des zweiten Kindes aus dieser Ehe, nämlich von
August Stigler, lediglich Gesinnungsfreunde als Zeugen bzw.
Paten benannt: neben Heribert Brandstetter der Handelsmann
Karl Hund. Da letzterer gerade zu dieser Zeit als Kandidat für
das Amt des Bürgermeisters von Renchen in einem leidenschaftlich
geführten Wahlkampf auftrat, war seine Benennung
als Tauf zeuge zugleich ein politisches Bekenntnis.

Als August Stigler zwölf Jahre alt war, starb am 28.10.1844
sein Vater im Alter von 49 Jahren. Nach Absolvierung der
Schule in Renchen war August Stigler von 1847 bis 1849 Schüler
am Polytechnikum in Karlsruhe, in der mathematischen
Klasse im „Maschinenfach". Wurden seine Fortschritte in Französisch
und Weltgeschichte mit „mittelmäßig" benotet, so
seine Leistungen in Geometrie und Algebra sowie in „mechanische
Werkstätten" mit „gut". 7

In einem Artikel über die Stigler-Firmen-Geschichte wird
berichtet, dass August Stigler im Alter von achtzehn Jahren mit
seiner Familie aus Deutschland nach Zürich floh, wo er am
Polytechnikum Ingenieurwesen studierte.8 Richtig ist, dass
August Stigler in den Jahresberichten des Polytechnikums
Karlsruhe am Ende des Schuljahres 1849/50 für die dritte Klasse
nicht mehr aufgeführt ist. Es konnten zwar bislang keine Dokumente
aufgefunden werden, denen eine Beteiligung von
August Stigler an den revolutionären Vorgängen in Baden 1849
zu entnehmen wäre; dass dieser jedoch bei seiner Herkunft aus
einem politisch sich exponierenden Elternhaus sich der Bewegung
des Tages völlig entzogen haben sollte, ist sehr unwahrscheinlich
. Es liegt daher nahe anzunehmen, dass ihm aus
diesem Grund der weitere Besuch des Polytechnikums verwehrt
wurde. Aus Deutschland fliehen musste er allerdings
nicht. Wie berichtet wird, war August Stigler zunächst im Bereich
des Post- und Eisenbahnamtes Bruchsal tätig, dann in
Maschinenfabriken in Graffenstaden, Pforzheim und Esslingen
am Neckar. Hier in Esslingen lernte er wahrscheinlich die in
Tübingen geborene Luisa Maier (1828-1911) kennen, mit der er
am 1. Oktober 1857 die Ehe schloss.

Im gleichen Jahr zog er nach Zürich, wo er am Eidgenössischen
Polytechnicum eine Stelle als Assistent für Technischesund
Maschinen-Zeichnen erhielt.9 Hier wurde ihm am 22.12.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0293