Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 301
(PDF, 85 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0302
Der Renchener Schlossberg - Archäologische Forschungen zu Burg und Oberstadt

kommen sollen - die Bauern und Bürger wären dazu wohl
nicht in der Lage gewesen.

Es ist darüber hinaus nicht möglich, die Skizze durch technische
Kniffe zu entzerren und auf die moderne topographische
Karte oder einen maßstabsgerechten Stadtplan zu projizieren
. Es sind nämlich kaum echte Fixpunkte vorhanden, und
die Darstellung ist in verschiedene Richtungen verzerrt und
verzeichnet. Das wird beispielsweise an der Kirche deutlich, die
viel zu nah an den Fuß des Schlossbergs herangerückt ist. Der
Vorläufer der heutigen Kirche befand sich jedoch in größerer
Entfernung am heutigen Standort und war lediglich in der
Richtung gegenüber der heutigen Kirche gedreht.

Die Archäologie kommt ins Spiel - private Fundbergungen

Ein völlig neuer Anstoß zur Erforschung von Renchen kam
unerwartet. Im April 2009 lieferte Brunhilde Lorenz dem Rathaus
diverse Fundstücke ab. Sie waren im Jahre 1980/81 anlässlich
der Errichtung ihres Hauses (Am Schlossberg 15) zutage
gekommen. Sie hatte damals - selbst beruflich abwesend - den
Baggerfahrer gebeten, etwaige Funde auf die Seite zu legen. Das
Grundstück steht in etwas erhöhter Position am Rand der Vor-
bergzone, jedoch unterhalb der Burg und auch direkt unterhalb
eines Teils der Vorburg oder der „Oberstadt". Diese Stellung
zwischen verschiedenen Geländestrukturen führt zu dem
Problem, dass nicht immer klar ist, wohin die Funde gehörten.
Kamen sie über Abfallbeseitigung, Zerstörung und Erosion von
oben, aus der Burg oder der vorgelagerten „Oberstadt"? Derzeit
wäre eher an ein Haus am Rand der zu vermutenden „Unterstadt
" zu denken, da von einem Brunnenschacht (oder ähnlichem
) die Rede ist; außerdem sind die meisten Funde sehr
großstückig und gut erhalten.

Ein bearbeitetes Feuer Steinobjekt wurde in älteren Publikationen
als steinzeitliches Werkzeug oder gar als Pfeilspitze angesprochen
. Eine neue Begutachtung zeigte aber, dass es sich
wegen der starken Abstumpfungen an
den Kanten um einen Feuerschlagstein
handelt, der leider nicht genauer zu datieren
ist. Anscheinend auch von diesem
Grundstück stammen ein Leistenziegelfragment
und eine große brauntonige
Randscherbe der Römerzeit (Abb. 2-4).

Falls diese nicht weiter bezeichneten
Stücke nicht von außerhalb oder von
einer anderen Fundstelle in Renchen

Abb. 2: Leistenziegel
und große römische
Randscherbe (in der
Vitrine in der ehemaligen
Ausstellung im
Rathaus Renchen).

Slg. Lorenz


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0302