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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 302
(PDF, 85 MB)
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Heiko Wagner

Abb. 3: Große brauntonige Randscherbe Abb. 4: Rekonstruktion: Römische Leistenziegel

der Römerzeit (Rekonstruktionszeichnung), auf einem Dach

Renchen - Slg. Lorenz

stammen, so würden sie hier ein römisches Gebäude anzeigen.
Die nächsten Funde der Sammlung Lorenz stammen aus dem
Spätmittelalter. Ihre gute Erhaltung würde auf ein Haus direkt
auf dem Grundstück hinweisen. Zwei gut erhaltene brauntonige
Viereckkacheln stammen aus dem 14./15. Jahrhundert. Sie
entsprechen völlig den Exemplaren, die an anderer Stelle (siehe
unten, Sammlung Braun) gefunden wurden. Ein herausragendes
Fundstück stammt von einer grün glasierten, verzierten
Nischenkachel (Abb. 5). Auf ihr war ein Adliger mit langem
Haar, Hut und ursprünglich schlanker Taille dargestellt; vielleicht
handelte es sich um einen Kurfürsten (?). Die Mode, das
lange Haar und die schlanke Darstellung insgesamt verweisen
die Kachel deutlich in das 15. Jahrhundert, maximal bis 1500.

Eher aus dem 16. Jahrhundert, dem Übergang in die frühe
Neuzeit, stammen die Böden von zwei Glasbechern. Einer war
formgeblasen; bei dem anderen handelte es sich um einen sog.
„KrautStrunk" mit aufgesetzten Nuppen. Einige gut erhaltene,
hellgrün und dunkelbraun glasierte Ofenkacheln stammen
wohl aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts oder aus dem
17. Jahrhundert. In der Sammlung lag auch ein Kerzenleuchter
(Abb. 6) aus Zinn, der verbrannt, dadurch eingerissen und
leicht deformiert ist. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass er
vom Grundstück Anny Spinner stammt und beim Errichten
einer Stützmauer gefunden wurde. Der Fundbereich liegt am
Fuß einer Böschung; die darüber liegende Terrasse gehörte bereits
zur Burg. Der Kerzenleuchter ist aufgrund der stilistischen
Merkmale der Renaissance ins 16. Jahrhundert zu datieren und
stammt wohl aus der Burg.

Ein Armbrustbolzen verweist vielleicht auf kriegerische Zeiten
. Er könnte von der Burg abgeschossen worden sein oder
auch dem Bewohner des anzunehmenden, wohlhabenden


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