Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 303
(PDF, 85 MB)
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Der Renchener Schlossberg - Archäologische Forschungen zu Burg und Oberstadt

Abb. 5: Fragment einer grün glasierten Nischen- Abb. 6: Kerzenleuch- Abb. 7: Fragment

kachel mit der Abbildung eines Adligen (15. Jh.), ter aus Zinn (16. Jh.), einer Skulptur (Baum-

Slg. Lorenz vom Grundstück Anny stamm), Slg. Lorenz

Spinner, Slg. Lorenz

Hauses gehört haben. Ein Skulpturenfragment (Abb. 7) aus
einer Arkose, einem sandsteinartigen Material des Rotliegenden
, stellt einen oben abgesägten Baumstamm dar. Er lässt sich
derzeit nicht genau datieren; der mögliche Zeitraum liegt zwischen
der Spätgotik und dem Frühbarock, d. h. zwischen dem
15. und dem 17. Jahrhundert. Vermutlich handelte es sich um
ein Teil einer größeren Skulptur oder einer Skulpturengruppe.
Falls es in die sakrale Sphäre gehört, könnte es sich beispielsweise
um eine Geißelsäule, um einen Kreuzesstamm (weniger
wahrscheinlich), um einen Pfosten oder Baum mit einem angebundenen
Heiligen (Sebastian, Stephanus?) oder um ein Teil
eines Ölbergs handeln. Ob dieser Fund etwa zu einer Burgoder
zu einer Wegkapelle gehörte, ist unklar. Anzeichen für
eine sekundäre Nutzung etwa in Form von Mörtelspuren sind
nicht vorhanden.

Mindestens ein Teil der Funde der Sammlung Lorenz scheint
einem wohlhabenden Haushalt am Fuß der Burg zuzuweisen
zu sein. Vielleicht handelte es sich bei dem angeblichen „Brunnen
" ja auch um eine mit Funden verfüllte Latrine, in der die
Stücke gut erhalten blieben?

Kurze Zeit später wurde eine weitere Sammlung von Fundstücken
bekannt - die von Edgar Braun. Sie wurde vor Jahrzehnten
durch seinen inzwischen verstorbenen Schwiegervater
Fritz Giehringer auf dem Grundstück Weidenstraße 19 (Lagerbuch
-Nr. 355) geborgen. Auch hier scheinen sich Funde von
der Burg und von einem Haus am Hangfuß zu mischen. Gut
erhaltene brauntonige, teils verzierte Flachdeckel (Abb. 8) von
Keramikgefäßen gehören ins 13./14. Jahrhundert. Einige Fragmente
von brauntonigen Viereckkacheln (Abb. 9) des 14./15.
Jahrhunderts entsprechen in Machart und Brennfarbe völlig
den Exemplaren aus der Sammlung Lorenz. Lehrbuchmäßig ist


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