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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 320
(PDF, 85 MB)
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320 Heiko Wa§ner

bereits zur bäuerlichen Frömmigkeit und damit als Verlustfund
oder durch Mistdüngung auf die Felder kam, müsste ihre Feindatierung
klären.

Eine Silexklinge, vier Abschläge und mindestens 20 Wand-
und Bodenscherben verschiedener Keramikwarenarten sind
vorgeschichtlich. Eine Wandscherbe mit einer Kerbleiste dürfte
bronzezeitlich sein. Diese Funde zeigen ebenso wie eine Randscherbe
und mindestens zehn Wand- und Bodenscherben von
römischer Grobkeramik, zwei verwitterte Terra sigillata-Scherben
und wenige Fragmente feintoniger Keramik eine nahe Besiedlung
der Römerzeit an. Wenige Keramikfragmente könnten
evtl. frühmittelalterlich sein.

Es ist also festzuhalten, dass hier vor allem ein Siedlungsplatz
des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit vorliegt. Ob es
sich um eine Burg handelte, ist dem Gelände heutzutage nicht
mehr mit letzter Sicherheit anzusehen. Die Zeitstellung der
Funde vom frühen 14. bis ins 17. Jahrhundert passt zu der überlieferten
Bestandsdauer der Burg Schuttern. Auch die Lage der
neuen Fundstelle im „Weichbild" von Kloster und Stadt würde
dazu passen. Das Gewann „Schlossmatt" nahebei würde die
Interpretation unterstützen; es könnte sich statt um den Standort
der Burg vielmehr um Wiesen gehandelt haben, die zum
Schloss gehörten und von dort aus bewirtschaftet wurden.

Einschränkend ist zu bemerken, dass bestimmte Bereiche
am ehemaligen Rand des Städtchens heute mit gläsernen Gewächshäusern
, einer Schule und einer Halle überbaut sind und
sich daher nicht begehen und beurteilen ließen. Falls es sich
bei der neuen Fundstelle nicht um die Burg handeln sollte, so
wäre an einen - wohl zu der Burg gehörigen - Wirtschaftshof
zu denken. Menge und Güte des Fundmaterials sprechen jedoch
eher gegen einen Hof und für eine Burg.

Abschließend danke ich Martin Buttenmüller und Ekkehard
Klem für Hinweise und Diskussionen.

Literatur

Kewitz, Hubert, Das Schloß zu Schuttern. Die Ortenau 64, 1984 (Sonderheft: Burgen und Schlösser
in Mittelbaden), S. 308-309.

Kohler, Oskar, Das Schloß zu Schuttern. Die Ortenau 45, 1964, S. 98-104.

Ludwig, Adolf, Das Schloß zu Schuttern. Die Ortenau 21, 1934 (Sonderheft: Burgen und Schlösser
Mittelbadens), S. 487-489.

Bildnachweis

Alle Abbildungen Heiko Wagner (Kirchzarten).

Dr. Heiko Wagner, Dr.-Gremmelsbacher-Str. 22, 79199 Kirchzarten


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