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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 345
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Der Scharf- oder Nachrichter zu Buchsweiler (Elsass) 345

dert und verbrannt, sondern sie enthauptet und ihnen ein Begräbnis
auf dem Kirchhof gestattet. Die Sympathie des Pfarrers ist offensichtlich
.

./.

16

1622

Montags, d(en) 4. t(en) Novemb. Wurd(e) mit dem Schwerd
alhie ge-1 rieht, Und Uff d(em) Kirchoff begrab(en), H. Leandro
Scaglione | Nobilis Neapolitan(us), berrytter alhie, weil er Heinrich
Kleman d(er) | Einspennig(er), im Schloß erstoch(en); Und
Martin Printz d(er) | Jüng(er), ledig(e) Bürgers söhn von Wolffs-
heim Weil er einen | Schumacher) od(er) burg(er) von Straßburg
, im Wirtshoff alda, | im Trunck geschlagen, und getreten,
dz er gestorben. | Sind beide geduldig, Und Christlich gestorben
.

Ein Einspänniger ist ein berittener Wachsoldat. Zwei Männer,
einer, ein neapolitanischer Adliger, haben sich eines Todschlags
schuldig gemacht und haben dafür mit dem Leben gebüßt. Der Pfarrer
betont, dass sie fromm und reuig gestorben sind.

Anno 1625. Freitags d(en) 8. Aprilis, ward zum feuer Verurt-
heilt, | aber aus gnad(en) mit dem Schwerd gericht, Marzolff,
Hanß | Marzollfs söhn zu Printzheim, darumb dz er Uf des
bösen | feinds Verführung, seinem Meister in Klein Printz(heim),

die scheuer V(er)brandt, sampt 17 Stuck Vieh darinnen; gab
sich geduldig drein, wiewol er sehr Verstockt gewesen.

Auch auf Brandstiftung stand der Feuertod. Offensichtlich gab es
Zwistigkeiten zwischen Meister und Knecht. Die Hintergründe kennen
wir nicht. Der Pfarrer ist der Meinung, dass der Junge durchaus
geständiger hätte sein können.

Anno 1625. Freitags d(en) 9. t(en) lObris ward mit dem Schwerd
alhie ge- | rieht, und uf d(em) Oberkirchoff begraben, Clauß
Jung der | Jünger, auch Clauß Jung(en) des eitern, bürgers, bott
Und Kräut-1 lers alhie, ehelicher söhn; darumb dz er zu Und(er)
schiedlich (en) mal(en) | Seine(n) Vatter Und Stiefmutter in
ire(m) Hauß Überlauffen, | dieselbe geschlag(en), geflucht, die
fenster außge-1 schlagen, mit dem Wehr gehawen, Und blutrüstig
gemach(t), | im Hauß Zu Verbrennen, Und auf d(er) straß(en)
Zuermord(en) ge- | drywet, stellet sich sehr leydmütig, weil er
gnad | Und fristung seines lebens V(er)hofft, war auch schirgar
Außgeriß(en) gewesen, Weil er 2. mal Und(er)weg(en) die | Hand
loß gemacht, Gott wolle Ihme gl V(er)zieh(en) haben.

Eine offensichtlich sehr harte Strafe. Der Sohn hat die Eltern
(Vater und Stiefmutter) geschlagen, gedroht das Haus anzuzünden,


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