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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 366
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366 Dieter Weis

durch aus, daß ganze Strecken an demselben ohne Latten und
Rahmenschenkel sind, gleichsam wie herrenlos Gut aussehend."

Der Herrschaftsgarten wurde erstmals am 18.10.1838 zur
Öffentlichen Versteigerung ausgesetzt. Der drei Mannshauet
(1 Mannshauet = 4,22 a) (12,66 a) große Garten sollte zuerst in
zwei Hälften und dann im Ganzen zur Versteigerung ausgesetzt
werden, wobei „zuerst der untere Theil von der Thüre an bis
an Josef Brauns Garten, und dann der obere Theil von der Thüre bis
an Konrad Haberes Garten in zwey gleichen Hälften versteigert"
werden sollte.

Für die Hälfte landab erhielt der Gerber Jacob Henninger
den Zuschlag zum Schätzpreis von 170 f und die andere Hälfte
landauf erhielt er ebenfalls, aber zum Schätzpreis von 150 f. Für
die Versteigerung als Ganzes zum Schätzpreis von 320 f lag
kein Gebot vor.

Die Hofdomänenkammer ordnete aufgrund eines Nachgebots
von 345 f eine nochmalige Versteigerung an, die am
13.11.1838 stattfand. Nun erhielt der Maurer Josef Hammerstiel
den Garten unter Bürgschaft des Bierwirts Xaver Köbele für
345 f zugeschlagen. Die Versteigerung wurde von der Hofdomänenkammer
durch Beschluss vom 9.12.1838 genehmigt.7

Hammerstiel ersteigerte den Garten nicht allein für sich,
sondern auch für den Küfer Josef Winterer und den Bierbrauer
Xaver Köbele, die als Miteigentümer im Grundbuch eingetragen
wurden.8

Am 28.10.1838 schrieb Fleiner nochmals der Domänendirektion
u. a., dass Joseph Hammerstiel bei ihm erschienen
sei, „welcher nahe an demselben Garten wohnt und daher deßen
Besiz großen Werth für ihn hat". Er sei bereit, außer dem Kaufschilling
von 345 f auch die Entschädigung für den Pächter
von 22 f zu geben (für dessen Düngeraufwand).

Miteigentümer Xaver Köbele hatte schon am 5.5.1810 einen
angrenzenden Hausplatz, ungefähr 3A Mannshauet groß und
im inneren Stadtgraben gelegen, für 150 f erworben.9 Das erklärt
sein Interesse, noch einen Teil des Herrschaftsgartens
hinzu zu kaufen, sodaß es zusammen einen großen Garten
ergab.10 Über die Beweggründe des Küfers Joseph Winterer lässt
sich nichts feststellen (ebenfalls Angrenzer?).11

Auffällig bei der ganzen Verkaufsgeschichte ist der große
bürokratische Aufwand, der damals erforderlich und üblich
war.


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