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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 377
(PDF, 85 MB)
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Ettenheimer Gärten, Teil 10-12

1763 „Item ist auffratiflcation des dahiesigen
stattraths friedrich breitenstein wegen dem
guth Leuth garthen für drey Jahr Ein nachlaß
geschehen mit 3 f9 ß

Aufnahme und Beschreibung der Allmendwege

Bei der Beschreibung der Allmendwege (Gemeindewege) im Jahr
1819 wurden auch Vermessungen an der Altdorfer Straße und
Altwig-Gasse vorgenommen und der Gutleuthausgarten erwähnt
(Auszug): „über die Altwig-Gaß hinüber auf das Eck des
Gutleutgartens (...) stehet rechts auf benanntem Eck ein Stein" und
„Von den Steinen Nr. 8 und 9 der Altdorfer Straße, welche am Ende
des Sartorischen Gartens und des Gutleutgartens stehen; zu Nr. 1
mißet die Gaß 226' (Zoll), die Breite beträgt 40' (Zoll), hier stehen
rechts am Ende des Gartens der Frau Räthin Sartori und links auf
Georg Müllers Gut zwei Steine" usw.13

Vermessungs- und Lagepläne sind leider nicht auffindbar,
und so können genauere Angaben nicht gemacht werden. In
der Folgezeit haben die Eigentümer des Gutleuthausgartens
mehrfach gewechselt, worüber hier nicht zu berichten ist.

Zum Abschluss noch eine Erläuterung zum Begriff des Gut-
leuthauses. Dr. Otto Kähni schreibt dazu u. a.: „Man stand dem
Phänomen der Seuche (Aussatz) als einer Heimsuchung besonderer
Art gegenüber: alles nur naturwissenschaftliche Denken
lag meilenfern. Gott hatte diese Menschen geschlagen. So galten
sie in einer besonderen Weise berührt von der Hand Gottes
, das Strafende wandelte sich zur Auszeichnung, sie trugen
die Sünde der Welt und wurden nicht ohne tiefere Beziehung
die guten Leute genannt." So entstand das Wort von dem Haus
der Guten Leute, dem Gutleuthaus.14

Anmerkungen

1 Zur näheren Information über das Thema „Gutleuthaus" wird auf die folgende Veröffentlichung
verwiesen: Kuner, Bernadette, Das Freiburger Gutleuthaus im Mittelalter, in: „Schau-ins-Land",
125. Jahresheft 2006, Freiburg (S. 7-24).

2 Kewitz, Hubert, Geschichte der Pfarrei Ettenheim bis in die erste badische Zeit, Abschnitt 7. „Caritas
", S. 131 in: St. Bartholomäus Ettenheim, München-Zürich, 1982

3 GLA 27a/7 und Archives Departementales Strasbourg 1 G 148/1, Abschrift in Deutsch einer lateinischen
Urkunde vom 11.6.1312 (originale Pergament-Urkunde in 1 G/231). Es handelt sich um
einen Kaufbrief, wonach der Ettenheimer Amtmann Burckhardt Fustung dem Straßburger Domherrn
Rudolph von Dellmeßingen im Ettenheimer „Flecken und Bann" gelegene Güter, Äcker,
Jaucherten, Matten, Zins und Gärten für 100 Pfund Straßburger Pfennig verkauft. In der Aufzählung
wird das Gutleuthaus erwähnt: „Item ein Garten gelegen inn Altwick, Neben dem, Gutleuthaus
, Inn Ettenheim bann, genannt Herre Martins garten."


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