Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 386
(PDF, 85 MB)
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386 Karl Volk

Bewohnern des „ Zimmer Walds'' und des „ Sephenhof s" im oberen
Leutschenbach, damals als „Leutchenbachsepp'' bekannt.
Der Jungbauer des Sephenhofs führte Hansjakob zu den „Rappen
- und Schlossfelsen". Dass er sie alle bestiegen hat, ist unwahrscheinlich
, dafür war der Tag wohl zu kurz. Auch fällt
kein Wort zu dem Baudenkmal par excellence, dem Überrest
der Wasserversorgung der mittelalterlichen Burg. Der historische
„Schlossfelsen" scheint also nicht dabei gewesen zu sein.
Auch beschreibt Hansjakob die „Hütte" seines Vorfahren nicht.
Den Namen für den ganzen Erdenwinkel „Althornberg" verschweigt
er ebenfalls. Er rindet, sagt er, die Natur ringsum so
reizvoll, dass er sogar hinzufügt, hier wolle er am liebsten
leben und sterben.

Ein wenig gram darf man Hansjakob schon deswegen sein,
weil er, der sonst Landschaften so meisterhaft beschreiben
konnte, uns hier nur einen kurzen Abschnitt hinterlässt, genau
genommen nur einen Satz, wenn auch mit einem entzückten
Ausruf: „Man sieht nicht weit (meinte er nur die Höhen von
Schönwald, Schonach und Niederwasser?), aber man schaut in
eine so malerisch gruppierte Menge waldiger Bergspitzen, kleiner
Täler und grüner Mulden, dass einem das Herz aufgeht vor
Freude über dieses Stück Schwarzwald". Diese Aussicht reicht
bei klarem Wetter immerhin von der Stöcklewaldhöhe bis weit
in den Nördlichen Schwarzwald hinein, zu den blauen Höhen
des Brandenkopfs, des Reiherkopfs und anderer Berge, die der
Haslacher gewiss mit Namen kannte, bis Straßburg und über
die Rheinebene hinweg zur Zaberner Senke, sogar zu den Voge-
sen. Das Urweltliche des Steilhangs, ja, das Hoch-Gefährliche
um die Felsen der Gutach zu lässt er außer acht.

Dass Hansjakob die Geschichte des Schlossfelsens nicht erwähnte
, ist ihm nicht anzulasten. Erst etwa ein Vierteljahrhundert
später machte sich Pfarrer Konrad Kaltenbach aus Niederwasser
in den „Heimatblättern" an ihre Erforschung. Nichtsdestoweniger
wüssten wir gern von Hansjakob, wofür er den
Schacht auf dem historischen Felsen hielt. Die Minnelyrik des
Bruno von Hornberg war allerdings um 1900 längst bekannt.
Der literarisch so Bewanderte, der so oft und ergreifend von der
Liebe schrieb (Der Vogt auf Mühlstein, Afra) schweigt dazu.
Leer ausgehen lässt Hansjakob seine Gremmelsbacher Leser,
die ihr Tal lieber noch anschaulicher beschrieben sähen. Die
Dorfmitte, der untere Leutschenbach mit den wuchtigen Haubergfelsen
, die steile Auffahrt - alles dies fände ihr Interesse
noch heute. Vermisst man schon eine ausführliche Beschreibung
der Landschaft, so nicht weniger Worte von Menschen
an Hansjakobs Weg. Denn jeder Hof hatte viele Bewohner, ihr


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