Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 427
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Ein Dorfpfarrer widersteht den Nazis A^)~7

„In diesem Faszikel —

Ist nicht alles gerade salomonisch klug, was ich mir geleistet
habe; aber Jahrzehnte nach dem bösen Spuk es wieder gelesen zu
haben, brachte mir manchen Spass.

1.) Wegen der Frechheit, mit der ich damals jedem Übergriff in
meinem Bereich entgegen getreten bin: ich habe viel vergessen
gehabt

2.) Wegen der Feigheit, mit der sich die Attackierten fast immer
gekuscht haben. Dabei ist noch viel ,auch = Passiertes' gar nicht
aktenkundig', aber in der Erinnerung wohl aufgehoben. Zumeist
aus Besuchen der oder bei der Gestapo.

Euenheim, am 2./3. Mai 1967, 3 Uhr früh ...
Aber im Vergleich mit dem, was mein Namensvetter Feldwebel
Anton Schmid (siehe Rückseite) getan hat, ist alles hier Festgehaltene
nichts anderes als ein fast wesenloses Schattenspiel."

Anm. 1: Auf der Rückseite des Deckblattes rinden sich eingeklebte
Fotos. Sie zeigen Szenen aus einem Spielfilm, in dem
gezeigt wird, wie der „Feldwebel Anton Schmid" aus dem
Ghetto in Wilna jüdische Menschen rettet und dann am
23.4.1942 erschossen wird.

Anm. 2: Als am 15. April 1945, an einem Sonntagnachmittag,
die Franzosen in Schutterwald einrückten, Gott sei Dank
kampflos, nahm Pfarrer Schmid eine Person, die ihm zwölf
Jahre hindurch das Leben besonders schwer gemacht hatte und
die sich zu ihm ins Pfarrhaus geflüchtet hatte, unverzüglich
auf, um ihn vor den Besatzern in Sicherheit zu bringen. Nach
einigen Tagen traute der Mann sich wieder nach Hause. Es ist
ihm nichts geschehen, der Pfarrer hatte bei den Franzosen für
ihn gesprochen.


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