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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 467
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467

Auf der Woge der Kriegsbegeisterung

Zeller Keramikartikel im Ersten Weltkrieg (1914-1918)

Dieter Petri

Zell a. H. Im Foyer des Storchenturm-Museums sind derzeit
einzelne Geschirrstücke ausgestellt, welche in den Jahren
1914 und 1915 in den „Vereinigten Zeller Keramikfabriken''
hergestellt wurden und Kriegsmotive aufgreifen. Die Exemplare
waren zuletzt in einer Landes-Ausstellung in Staufen
zu sehen. Jetzt kamen sie zurück und werden dem heimischen
Publikum gezeigt.

Ob die Deutschen wirklich mit Hurra in den Ersten Weltkrieg
gezogen sind, ist umstritten. Für die Behauptung spricht eine
hohe Zahl von Kriegsfreiwilligen. In den ersten Tagen der Mobilmachung
im August 1914 haben sich 1 Million junger Männer
freiwillig zu den Waffen gemeldet, wie z.B. der aus Nonnenweier
stammende Ludwig Frank. Der in Mannheim tätige
Rechtsanwalt gehörte zu den führenden Köpfen der Sozialdemokratie
. Deren Anhänger wurden gelegentlich als Vaterlandsverräter
beschimpft, weil sie die geplanten Rüstungsausgaben
nicht bewilligen wollten. In der „Stunde der Not" wollten sie
nun mit ihrer Meldung zum Militär das Gegenteil beweisen.

Ob die Bedrohung Deutschlands damals wirklich keine
Alternative zum Krieg zuließ, darf bezweifelt werden. Auslöser
war das Attentat eines serbischen Nationalisten auf den österreichischen
Thronfolger Franz Ferdinand bei dessen Besuch in
Sarajewo. Es war sicherlich unverhältnismäßig
, wegen eines ermordeten Mitglieds
einer Herrscherfamilie in den
Krieg zu ziehen. Natürlich wusste am
Anfang niemand, dass er Millionen Soldaten
auf beiden Seiten das Leben kosten
würde; in Verdun sollen es 1 Million
gewesen sein und auf dem Hartmanns-
weilerkopf 30000.

Die offizielle Propaganda versuchte,
den Krieg als eine notwendige Verteidigungsmaßnahme
darzustellen. Die
„Wacht am Rhein" musste angeblich
verstärkt werden. In Wirklichkeit endete
Deutschland damals nicht am Rhein,

Schmuckteller mit
einem Zitat Kaiser
Wilhelm IL, das den
Burgfrieden mit der
Sozialdemokratie
verkündete.


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