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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 498
(PDF, 85 MB)
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498 Buchte der Mitgliedergruppen

Bombenangriffe, Vertreibung, Vergewaltigung, Verlust von Angehörigen
oder Inhaftierungen belasten die Betroffenen ihr ganzes Leben und
erhöhen die Gefahr, an körperlichen und seelischen Leiden zu erkranken
.

Gemeinsam mit dem Forum Illenau konnte am 23. September Herr Dr.
Arnulf Moser für seinen Vortrag „Eliteerziehung und Volkstumspoli-
tik - Die Illenau im Zweiten Weltkrieg" nach Achern eingeladen
werden. Herr Moser erläuterte die Entwicklung der Illenau von der
Räumung der Heil- und Pflegeanstalt 1940 zur Nutzung der Gebäude als
Reichsschule für Volksdeutsche, in welcher zunächst Südtiroler Mädchen
(die Jungen kamen auf eine Schule in Rufach/Elsass) unterrichtet
werden sollten. Doch wurden in der Illenau auch etwa 50 aus dem besetzten
Polen verschleppte Mädchen untergebracht, die germanisiert
und anschließend in deutsche Familien integriert werden sollten.

1943 wurde in der Illenau dann eine Napola für Jungen gegründet,
deren Ende in einer chaotischen Flucht Richtung Bodensee mündete.
Die Illenau war durch die Mischung aus Volkstumspolitik und Eliteerziehung
ein wichtiges Experimentierfeld der nationalsozialistischen
Schulpolitik während des Zweiten Weltkrieges.

Den letzten Vortrag im Jahr 2015 hielt Herr Dr. Gernot Joerger. In seinem
Vortrag am 29.10. stellte er das von ihm herausgegebene Tagebuch
seines Vaters vor. „Max Jörger - Ein Acherner im Ersten Weltkrieg"
basiert auf den umfangreichen handschriftlichen Notizen, Zeichnungen
und der Fotosammlung, die Herr Jörger senior von seiner Einberufung
im November 1914 bis zum Ende seines Kriegseinsatzes im April 1918
angesammelt hatte. Im Vortrag verband Herr Joerger die Erlebnisse auf
dem Weg zur Front im Osten über die Versetzung an die Westfront mit
neueren Forschungsergebnissen zum Ersten Weltkrieg. Ein kurzer Vergleich
der verschiedenen Lebensumstände von Vater (geboren 1894) und
Sohn (nach den Weltkriegen aufgewachsen) zeigte die rasante Umformung
der Gesellschaft durch die großen Kriege des 20. Jahrhunderts auf.

Im Dezember machten wir dann noch eine spontane Fahrt nach Hague-
nau, um die dortige Sonderausstellung zur 900-Jahr-Feier zu besichtigen.
Empfangen wurden wir von Herrn Weibel, dem Vorsitzenden des Historischen
Vereins Haguenau. An die Führung durch das Historische
Museum mit Repliken der kaiserlichen Insignien sowie der 1164 durch
Friedrich I. ausgestellten Freiheitsurkunde schloss sich die Besichtigung
der Georgskirche unter fachkundiger Führung durch Herrn Andre
Wagner an.

Appenweier

Nachdem im Rahmen eines Einführungsvortrags über die Entstehung
und Entwicklung der Glasbläserei im Bitcherland und im elsässischen
Hanauerland berichtet und die Glasherstellung über einen Zeitraum von


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