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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 540
(PDF, 85 MB)
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540 Berichte der Fachgruppen

Am 20. Januar 2016 hielt der Verf. bei der Badischen Heimat/Mitgliedergruppe
Rastatt des Historischen Vereins für Mittelbaden einen
Vortrag über „Römische Besiedlung im Schwarzwald", der gute Resonanz
fand. - Am 5. Februar beging der Verf. einige Felder bei Schuttern,
um die Identifizierung der möglichen Burgstelle abzusichern. Am bisher
angenommenen Standort „Schlossmatt" ergaben sich nur wenige mittelalterliche
und neuzeitliche Keramikscherben; Hinweise auf ein ehemaliges
Gebäude fehlen hier. Am neu gefundenen Standort ergeben
sich hingegen wieder zahlreiche Keramik und nahebei ein Fragment
einer Buchschließe, außerdem eine Randscherbe römische Grobkeramik
. - Bei Friesenheim konnte am selben Tag vom Verf. eine Siedlung
der Mittleren Bronzezeit (15./14. Jh. v.Chr.) lokalisiert werden, die
zahlreiche grobe und auch feintönige Keramik erbrachte. Sie bereichert
die sich in den letzten Jahren verdichtende Fundlandschaft dieser Periode
in der südlichen Ortenau. Eine kurze Nachbegehung der römischen
Fundstelle „Am See" bei Friesenheim erbrachte zunächst nur wenige
Funde. Die neue bronzezeitliche Fundstelle Friesenheim wurde gleich
an das Landesamt für Denkmalpflege gemeldet und dort in die Archäologische
Datenbank übernommen. Am 12. Febr. wurde die bronzezeitliche
Siedlung bei Friesenheim weiter begangen. Ihre Breite wurde mit
gut 100 m festgestellt, ihre Länge mit mindestens 150 m. Auch eine
römische Fundstelle liegt innerhalb dieses Areals; sie verdichtet die
ohnehin schon üppige Siedlungslandschaft der Römerzeit im Raum
Friesenheim. Eine genauere Begehung der römischen Fundstelle „Am
See" lieferte u. a. eine gut erhaltene, große Randscherbe einer Reibschüssel
aus Terra sigillata, römische Grobkeramik und einige Ziegelstücke.
Eine kurze Begehung bei Oberschopfheim „Messlisrot" zeigte unzählige
römische Ziegel, die ausgepflügt wurden. Hinzu kamen u. a. Fragmente
von gelbtonigen Reibschüsseln, etwas grautonige und dunkle Grobkeramik
, feintonige gelbliche Krugkeramik und ein kleines grünliches
Glasfragment. Bemerkenswert ist ein winziges Fragment Graphittonkeramik
, das in die keltische Spätlatenezeit (2./1. Jh. v.Chr.) gehören
dürfte. Die geologischen Lagerstätten des Graphits liegen in der Nähe
von Passau; der Töpferton oder die fertigen Gefäße wurden entlang der
Donau nach Westen verhandelt (Funde in Zarten „ Rotacker"/Tarodu-
num und im Dreisamtal, in Breisach-Hochstetten und auch bei Otigheim
, Lkr. Rastatt). Einige grobe Keramikscherben zeigen im Gewann
„Messlisrot" bei Oberschopfheim außerdem eine weitere, wohl kleinere
Siedlung der Mittleren Bronzezeit (ca. 15./14. Jh. v.Chr.) an.

Im Februar 2016 wurden alle Funde von Schuttern, Friesenheim und
Oberschopfheim gewaschen, sortiert und verzettelt, zudem die Funde
von der Burg Hausach.

Aus Offenburg erreichte den Verf. am 13. Febr. ein Bericht eines
Ehepaars bezüglich einiger „Schalensteine" bei Schenkenzell. Die Stellen
sollen im Laufe des Jahres 2016 in Augenschein genommen werden.

Heiko Wagner


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