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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 462
(PDF, 82 MB)
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Neue Literatur

Societe cTHistoire et d'Archeologie de
Brumath et des Environs No. 44. Decembre
2016, 96 S.

Die elsässische Gemeinde Brumath erfreut
sich eines sehr aktiven und erfolgreichen Vereins
für Geschichte und Archäologie. Dieser
liefert in jedem Jahr in einem Heft beeindruckende
neue Ergebnisse (in französischer Sprache
). Die Beiträge sollen daher hier kurz vorgestellt
und damit einem breiteren Leserkreis
erschlossen werden.

In einem Vorwort würdigt Bernadette
Schnitzler die Zusammenarbeit anlässlich der
Sonderausstellung „Brumath-Brocomagus ..."
im Musee Archeologique in Strasbourg (vgl.
Rezension in „Die Ortenau" 96, 2016,
S. 478f.). Mathias Higelin stellt einen seltenen
römischen Neurund vor: einen strigilis (ein
bronzener Schaber zum Reinigen der zuvor
eingeölten Haut anlässlich des Bades). Louis
Ganter und Jean-Claude Goepp behandeln
eine römische Begräbnisurne und Töpferöfen
aus der rue Remiremont (S. 7). Goepp präsentiert
mit Karten neuere Annahmen über römische
Wege und Straßen rings um Brumath, die
diesen Ort als wichtiges Zentrum im nördlichen
Elsass ausweisen.

Es folgen Beiträge zur Lokalgeschichte: Der
14. Juli in Brumath im Jahre 1946 (Charles
Muller); Die Kommende des Heiligen Geistes
von Stephansfeld von 1216 bis 1774 (Julien
Nogues); Die Chronik eines aufgelassenen
Torfstiches bei Krautwiller (Jean-Philippe Ni-
colle); Das Ferienheim Millerand und Made-
moiselle Korn (von Charles Muller; das sind
Episoden aus der Zeit der Einführung der französischen
Zivilverwaltung 1918-20, u.a. ein
Besuch des Generalkommissars und späteren
Präsidenten Alexandre Millerand) und die Kapelle
von Hochstett (Marc Mathern).

In der Rubrik Kulturerbe (Patrimoine) folgen
Maßnahmen zum Schutz der Hügelgräber
im Wald „Weitbruch" bei Brumath (Jean-
Philippe Schmitt), Das südwestliche Viertel
von Brumath, durch einige Straßen Qean-
Jacques Kientz) und ein Beitrag über wieder
aufgefundene Grabinschriften des 19. Jhs.
(Ganter, S. 78). Von Brumather Persönlichkeiten
wird Jean-Jacques Coulmann, Freund der

Königin Hortense, durch Catherine Minck
gewürdigt.

Louis Ganter stellt interessante Neufunde
vom Gewann „Auf der Mauer" bei Brumath
vor; es handelt sich um einige römische Metallfunde
, u.a. ein kleines Fragment einer
großformatigen Bronzestatue. Beschlossen
wird das Heft durch einen Beitrag von Florent
Jodry über antike Mühlsteine von Brumath.

Funde, Geländeansichten, Grabungsbefunde
und Luftaufnahmen werden in allen
Beiträgen mit ausgezeichneten Farbaufnahmen
und farbigen Plänen präsentiert. Es ist
immer wieder erstaunlich und erfreulich, wie
viele neue Ergebnisse und Erkenntnisse in
Brumath innerhalb eines Jahres gemacht und
im Jahresbericht in ansprechender Form veröffentlicht
werden. Brumath erweist sich einmal
mehr als einer der wichtigsten römischen
Orte des Elsass, und auch für die älteren und
jüngeren Perioden lässt sich vieles berichten.
Chapeau! Heiko Wagner

Heinecke, Julia: Kalte Weide - Ein Hirtenbub
im Schwarzwald. Badischer Landwirtschafts-
Verlag, Freiburg i. Br., 2., überarbeitete Auflage
2016, 267 S.

Es mag ungewöhnlich erscheinen, dass in
einer Zeitschrift eines Historischen Vereins
ein Roman, d.h. eine fiktive Erzählung, vorgestellt
wird. Das Buch behandelt jedoch ein
sozial- und kulturgeschichtlich wichtiges,
aber lange vernachlässigtes Thema - das
Leben der viehhütenden Hirtenkinder im
Schwarzwald. Nachdem im Alpenraum schon
längst die sog. „Schwabenkinder" wiederentdeckt
wurden, war es nun höchste Zeit, auch
die Lebenswelt der Hirtenbuben im Schwarzwald
zu erkunden - die meisten Zeitzeugen
werden voraussichtlich in den nächsten
10-15 Jahren verstorben sein.

Thomas Hafen vom Freilichtmuseum
Vogtsbauernhof hat dem Band zur Erläuterung
ein einfühlsames Vorwort vorangestellt.
Die Autorin hat bereits 2010 ein Sachbuch
zum Thema (Zwischen Viehhüten und Hirtenschule
) verfasst, das jedoch ohne ISBN-Nummer
geblieben ist. Es ist nur über den Ge-


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