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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 326
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Louis Schlaefli

Vor seiner Strafversetzung in die Ortenau war er im Elsass
tätig, und zwar in Saint-Hippolyte und Orschwihr von 1605 bis
1613 (ABR G 6302, f. 6 et 6 vo; G 6303, 53, 64). Am 4. September
1613 wird er in Dachstein wegen Ehebruch und anderen
Excessen eingekerkert und dazu sein Vermögen beschlagnahmt
, um seine Gläubiger zu befriedigen (G 6303, 64). Offenbahr
überquerte er - reumütig? - den Rhein und am 27.11.1613
wird er durch Franz Sebastian Röder von Diersburg für die
Pfarrei Schutterwald präsentiert; er erhält einstweilen nur eine
„commissio regendi ad annum" (ABR G 6303, 78 vo). Am
30.07.1614 wird er ersetzt (ABR G 6303, 117). Am 17. September
desselben Jahres wird er vom Abt von Gengenbach für Nord-
rach vorgeschlagen (ABR G 6303, 127). Erst am 14. Januar 1615
erhält er die Investitur (ABR G 6303, 153) und am 22.06.1616
eine andere „Investitura in forma solita" für die Pfarrei Schutterwald
, für welche er wieder von Friedrich Sebastian Röder von
Diersburg präsentiert worden war (Ebd., 245 vo; ABR G
6304,156). So konnte er der Kirchenvisitation, welche am
21. Juni stattfand, noch nicht beiwohnen (STAUDENMAIER,
277). Im März 1618 scheint er Probleme mit der zivilen Obrigkeit
zu haben (ABR G 6303, 380). Im Mai wird der Erzpriester
beauftragt, an Ort und Stelle zu inquirieren; es handelt sich,
unter anderem, um die Reparatur des Pfarrhauses (Ebd., 397).

Scheinbar hatte sich seine finanzielle Lage verbessert, sodass
er, wie andere bessere Leute, es sich leisten konnte, eine
Kabinettscheibe zu bestellen. In der Staatlichen Kunsthalle
von Karlsruhe wird nämlich eine Zeichnung für ein Glasgemälde
mit seinem Namen aufbewahrt: „Ioannes Iacobus Rauch.
O'Wingensis Parochus in Schutterwald Dioecesis Argentinensis
Anno Domini MDCXIX". Das Mittelbild stellt das Abendmahl
dar. Links und rechts waren die Bildnisse seiner Taufpatronen
vorgesehen, jene des Johannes des Täufers und des heiligen
Jacobus des Älteren. Offenbar sollte der kniende Priester, der
unten links wie ein Stifter auf den alten Gemälden erscheint,
den Pfarrer Rauch darstellen.5 Die Zeichnung wird dem Friedrich
Brentel zugeschrieben.6 Rechts das Monogramm des Erlösers
und der Mutter Gottes in einem Medaillon.7 Ob diese
Kabinettscheibe noch irgendwo zu finden ist?

Er ist vor dem 28.01.1620 gestorben (G 6305, 201; SCHLAEFLI
, Ortenau, 2, 252-253; SCHLAEFLI, Nordrach, 392-394).

1614-1615: KUHN (KHUN, CHUN) Joannes Jacobus

Als „presb. Constant. dioc.u amtete er zuerst (?) in Griesheim
und wurde im Jahr 1608 nach Nordrach versetzt (ABR G
6302, 180). Er wird brieflich, am 27.07.1614, durch Franz Rö-


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