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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 450
(PDF, 96 MB)
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Thomas Meyer

1585 biß auf den Horengründen [...] von horngründen (72/v.
Windeck 9),

1596 Horngründ (Georg Gadner, Chorographia Ducatus Wirtem-
bergici, Blatt 24),

1690 auff den Hornus gründt (192/15),
1693 auf den hornuß grund (192/26),

1722 Hornusgründe oben auff dem großen Kop ff (229/114757)
und

1783 Hornes Grund (H/Windeck Nr. 4)

Auskunft, die zeigen, dass für die Hornisgrinde über Jahrhunderte
hinweg die Fügungen hör-ran, hör-renne und hör-nuos gebräuchlich
waren, die sich aus den mittelhochdeutschen Begriffen4
hör, hö, hohe, hoehe (= Höhe, Anhöhe, Erhöhung, Tiefe, Erhabenheit
, Größe, Macht, Erhebung, Entfernung, Ferne),
ran (= Strom, Fluss),
renne (= Wasserleitung, Rinne) und
nuos (= Rinne, Röhre, Viehtrog)

zusammensetzen. Es spielt also keine Rolle, ob man von einer
ran, renne oder nuos spricht, denn alle drei Wörter bedeuten
sinngemäß Rinne und erlauben es, den Namen Hornisgrinde in
Oberer/Großer/Hoher Rinnenkamm oder Tiefe-/Große-/Lange-Rinne-
Kamm zu übersetzen. Unabhängig davon, ob sich das Bestimmungswort
hö(r) auf den Kamm oder die Rinne bezieht, dürfte
mit letzterer das tief in den Osthang des Berges eingekerbte Tal
der Biberach gemeint sein.

Anmerkungen

1 Langenbeck, Fritz: Die Grinden des Schwarzwaldes. In: Alemannisches Jahrbuch 1970, 71-97.

2 Köbler, Gerhard: Mittelhochdeutsches Wörterbuch, 3. Auflage 2014, http://www.koeblergerhard.
de/mhdwbhin.html.

3 Diese Belege aus dem Generallandesarchiv Karlsruhe wurden entnommen aus: Gärtner, Suso:
Hornisgrinde - Versuch einer neuen Namensdeutung. In: Die Ortenau 1979 (59), 266-268.

4 wie Anmerkung Nr. 2

Thomas Meyer, Sezanner Straße 46a, 76316 Malsch


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