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Von den Nerven sieht man die beiden Hauptstämme in der bekannten Lagerung: der A\ ischiadicus geht
gerade über den M. quadr. fem. hinweg und von ihm hat sich schon der N. cutaneus post. getrennt. Ausserdem sieht
man Zweige des N. obturat. und vor dem M. sartprius von der Fascie noch bedeckt den schon in 3 Aeste zerfallenen
N. cutan. ext. An der hintern Fläche sind Nervi cutan. clunium inferiores sichtbar.
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Dieser Schnitt verläuft etwa 3.5 Cm. unter dem trochanter minor, gerade mitten durch die Rauhigkeit, die dem
M. glutaeus max. zum Ansatz dient, und schneidet die Axe des femur mit 45 °.
Der Schnitt trifft also nur im lateralen Theil mit dem von Braune Tab. XXIII Fig. II gegebenen zusammen.
Dasselbe gilt in Betreff der Volz'schen Taf. VI Fig. 4.
Die oben erwähnte Abplattung des Schenkels macht sich hier im höchsten Grade geltend, zeigt aber nur um
so deutlicher die stark excentrische Lage des femur. Die Muskelmassen der Adductoren und des m. extensor crüris
sind fast gleich stark: in die durch sie gebildete Furche hat sich schon der m, sartorius hineingelagert, die vasa femo-
ralia bedeckend. Das untere laterale Ende des m. glut. max. ist sichtbar, wie es sich sehnig theils an das femur
setzt, theils in die fascia lata übergeht und hier eine b?irsa mucosa gebildet hat. Vom untern Rand dieses Muskels
theilweise noch bedeckt und von reichem Fettgewebe umschlossen liegen die schon stark muskulösen flexores cruris.
Die vena femoralis hat sich bereits hinter die Arterie gelagert, während vor ihnen die noch ziemlich eng
vereinten Nerven des N. cruralis liegen. Isolirt erscheint neben der Arterie bereits der N. saph. major. Die Vasa
prof fem. haben sich weit vom Hauptstamm entfernt.
Iii.
Dieser Schnitt, welcher 15 Cm. unter dem trochanter minor, d. i. etwa durch die Mitte des Oberschenkels
quer hindurch gelegt wurde, stimmt im Allgemeinen und in den einzelnen Verhältnissen sehr nahe überein mit den von
Braune in Tab. XXIV Fig. II und von Volz Taf. VII Fig. I, sowie von Henle, Muskellehre Fig. 136 abgebildeten
überein. In ersterem sind die vasa prof. gerade im Begriff, den m. adductor Magnus zu durchsetzen, in den beiden
letzteren haben sie es bereits gethan und in vorliegendem Falle liegen sie noch vor dem Muskel.
IV.
9 Cm. über der fossa patellaris ist hier das femur durchsägt, und zwar bereits ein Stück unter dem Durchtritt
der vasa femoralia durch die Adductorenlücke. Der Schnitt befindet sich also etwa 2 Cm. tiefer, als die von Braune
Tab. XXV Fig. I und von Volz Taf. VII Fig. II vorgeführten. Bei einem Vergleiche mit denselben treten auch hier
wie bei Nr. III die so sehr verschiedenen Formen der Schnitte hervor. Die einzelnen Abtheilungen des m. extensor
cruris Hessen sich in diesem Falle weit von einander trennen, wie theilweise schon bei Nr. III sichtbar ist.
V.
Die Säge hat die patella etwas unter der Mitte durchschnitten und von den condylen des femur Stücke von 1.5 und
2 Cm. abgetrennt. In der Lagerung aller Theile zeigt sich eine wesentliche Uebereinstimmung mit den betreffenden Figuren
bei Braune und Volz und doch findet man im Einzelnen bald zahlreiche kleinere Abweichungen, wie das ja natürlich
ist. Bemerkenswerth ist die durch leichten Hydrops hervorgerufene Abhebung der patella vom femur. Die zwischen
beide Knochen eingeschobene Synnovialfalte (Hg. alare) zeigt bei Braune eine noch stärkere Ausbildung. Eine bursa
praepatellaris war nicht vorhanden.
VI.
8 Cm. vom obern Ende der Tibia entfernt gleicht dieses Bild ziemlich dem Volz'schen Taf. IX Fig. I. Doch
liegt es etwas höher und zwar gerade da, wo die vasa tib. antica durch die Lücke das Hg. interosseum nach vorne
hindurchtreten. Aehnlich ist auch bei Braune Tab. XXVI Fig. I.
VII.
0.7 Cm. tiefer als der vorige Schnitt. Es treten schon alle 3 tiefen Muskeln der hintern Seite deutlich hervor
und ebenso schied sich bereits der m. peron prof deutlich ab. Die vasa tib. ant. Heeren auch hier unter der Verbindungs-
linie von m. tib. ant. und m. ext digit.\ die Arterie liegt hier nicht wie gewöhnlich fest auf dem Hg. inteross.
VIII.
10.4 Cm. unter dem letzten Schnitt und 9.5 Cm. über der Gelenkfläche der tibia für den talus.
IX.
Die Säge wurde mitten in die Fussbeuge eingesetzt und so durch das Fussgelenk hindurchgeführt, dass fast
die ganze Gelenkfläche des talus von demselben abgetrennt wurde, der malleolus medialis nur gestreift, der mall, lateralis
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