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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 15
(PDF, 47 MB)
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§ 4. Bucelins Germania sacfa

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weise von 64 auf 350 oder mehr Folioseiten angewachsen und
hätte allein schon einen Folianten gefüllt. Man begreift sofort
die mancherlei Schwierigkeiten einer Durchführung in diesem
Maßstab. Warum sie Bucelin nicht hat überwinden wollen,
läßt sich nicht sagen. Aber freilich wird der Stoffmangel im
Einzelnen dadurch aufgewogen, daß Bucelin alle deutschen
Kirchenprovinzen behandelt hat. Ein Kleines, aber ein Voll*
ständiges!

Die Klosterbeschreibung hat Bucelin gegen Bruschius
sehr stark erweitert. Schon mit dem ersten Wurf hat er die
Anzahl der Klöster um fast 1000 vermehrt. Und dann hat er
in den folgenden drei Folianten seiner Germania... sacra et
profana das klösterliche Material noch reich vermehrt durch
wiederholte Nachträge früher ganz ausgelassener Klöster und
durch zum Teil sehr umfangreiche Ergänzungen der Angaben
bei den schon besprochenen Klöstern namentlich durch Abts«
kataloge. Diese Erweiterungen sind erschienen unter dem
Titel Monasteriologiae imperii Germanici pars altera [= Bd.
II (1662) p. 132—328], pars tertia [= Bd. III (1672) p. 25—128],
und Provinciarum auctarium [= Bd. IV (1678) p. 14—32].
Dagegen finden sich zu den Episcopatus nur zwei kurze Nach*
träge, welche die übergangenen Bistümer Olmütz und Prag
betreffen [= Bd. IV (1678) p. 6—14]. Beim Erzbistum Prag
finden sich ausnahmsweise, freilich nur mit den bloßen
Namen, auch verzeichnet die Kollegiatkirchen, die Klöster
der verschiedenen Orden und die Ritterorden, so daß hier
zum erstenmale die Klöster im Rahmen der Diözese er*
scheinen.

Bei Bucelin tritt das Mißverhältnis in der Behandlung der
Episcopatus und der Klöster noch viel stärker hervor wie bei
Bruschius. Etwa fünfmal soviel Raum wird den Klöstern und
dem Ordensklerus gewidmet als den Bistümern und dem
Weltklerus. Der Grund liegt gewiß in der übergroßen An*
zahl der Klöster und ihrer Bedeutung, sicher aber auch in der
Sympathie und dem Interesse des Mönches für die Klöster
und schließlich wohl auch in dem Umstände, daß ihm für die
Klöster der Stoff leichter zugänglich war.


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