Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 21
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0039
§ 8. Italia eacra und Gallia obristiana

21

ecclesiarum origines, urbium conditiones, principum dona?
tiones, recondita monumenta in lucem proferuntur." Schon
aus dem Titel ist zu ersehen, daß das Werk viel mehr bietet
als bloße Bischofskataloge mit kurzen Lebensbeschreibungen
der einzelnen Oberhirten. An der Spitze der Behandlung
jeder Diözese steht die Bischofsstadt mit einer kurzen Be*
Schreibung und Geschichte derselben, mit einer Geschichte
der Missionierung der Gegend, mit einer zum Teil beschreib
benden Aufzählung der Kathedrale samt ihren Kanonikern,
Bauten, Reliquien, der anderen Stadtkirchen, der Seminare,
Klöster und Brüderschaften. Im Zusammenhang damit finden
sich dann oft auch Hinweise auf die Zahl der Pfarrkirchen der
Diözese. Auf die Bischofstadt folgt die Series episcoporum mit
Viten der Bischöfe, in welche nicht selten Urkundentexte,
Inschriften und oft lange Zitate aus historischen Darstellun*
gen, ja sogar Inedita aufgenommen werden. Auch die Diöze*
sanheiligen, die zur Zeit des betreffenden Bischofs gelebt
haben, werden namhaft gemacht; die Geschichte der Orden,
Ablaßverleihungen u. ä. m. werden gestreift. Die Gesamt*
geschichte der Diözese wird also jeweils zusammengedrängt
und erledigt in der Geschichte der Bischofstadt und in den
Viten der einzelnen Bischöfe. Der Umfang, den eine solche
Diözesangeschichte einnimmt, ist überaus verschieden. Er
schwankt nach meiner Schätzung zwischen 40 000—160 000
Buchstaben oder 7 und 30 Folioseiten. Er ist natürlich be*
dingt durch die Gesamtzahl aller und die Größe der einzelnen
Diözesen. Die italienischen Diözesen weisen aber eine ver?
hältnismäßig kleine Ausdehnung auf; um so größer ist dann
ihre Anzahl; Ughelli zählt deren 321.

Auch in Frankreich ist die Zahl der Bistümer, mit denen
Deutschlands verglichen, groß. Die in den Jahren 1715—85
erschienenen 13 Folianten der Gallia christiana behandeln
142 Bistümer, ohne daß damit das Werk zum Abschluß ge*
bracht worden wäre. Es sind 1856—65 noch die Bände 14,
15 und 16 veröffentlicht worden, in welchen ganz in der frühe*
ren Art weitere 23 Diözesen beschrieben werden. Im Ganzen
sind es also um die Hälfte weniger Bistümer wie in Italien.
Sie sind aber im Durchschnitt viel größer als die italienischen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0039