Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 24
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0042
24 § 9« Die Germania Sacra des P. Hansizius S. J.

den wenigen tüchtigen Historiographen „particularium dioe*
cesium" gespendet hat, fährt er fort (p. 2): „Quod cum ita sit,
haud dubie haec sparta auctorem expectat, idoneis rerum
juriumque praesidiis instructum, ad exhibendam G e r m a *
n i a m s a c r a m, id est, amplum ac justum volumen omnium
patriae praesulatuum." Der Mann, der mit beherzter Hand
nach dieser Aufgabe griff, war der gelehrte Jesuitenpater
Marcus Hansizius, der sich, allein und nur auf sich gestellt,
an diese ungeheure Arbeit machte: im besten Alter von etwa
vierzig Jahren, unter dem Einflüsse des selbst gelehrten Prä*
fekten der Wiener kaiserlichen Bibliothek J. B. Gentilloti
(f 1725 als ernannter Bischof von Trient) und, wie er selbst
bemerkt, der Italia sacra und der Gallia christiana, gestützt
auf die Handschriften und Bücherschätze der Hofbibliothek.
Zuerst hat Hansiz — nach seinen Ausführungen in der
Vorrede zur Metropolis Lauriacensis von 1727 — im An*
Schluß an seinen Ordensgenosser, Browerius (s. oben S. 3)
an der ältesten deutschen Metropole Trier gearbeitet, hat
aber dann auf den Rat seines Mitbruders J. B. Sollerius und
seines Gönners Gentilloti sich einem Gebiete zugewendet,
das trotz des vielen Materials an einschlägigen Publikationen
wissenschaftlich überhaupt noch nicht bearbeitet war, näm<
lieh der alten Metropole von Lorch. Lorch mußte der Metro*
pole Salzburg vorausgeschickt werden als Fundament und
Einleitung für deren Geschichte; und Passau mit den übrigen
bayerischen Bistümern und Wien mußten naturgemäß folgen.

Dem großen italienischen und französischen Vorbild ist
nun Hansiz durchaus selbständig gegenüber gestanden. Er
könne ihm nicht einfach nachfolgen, da ja die deutschen Bis*
tümer schon räumlich viel größer und auch ihre übrigen Ver*
hältnisse ganz verschieden seien. Ein deutsches Bistum wiege
viele italienische und französische auf. Und nicht nur Gesta
episcoporum wolle er geben, sondern den ganzen status eccle*
siae beschreiben. Und da er dabei nichts von Bedeutung
habe auslassen wollen, sei der Umfang viel größer geworden,
als er anfangs gedacht; zehnmal so groß wie bei Bruschius
und Hund, die doch mehr Kataloge als Geschichte gegeben
hätten. In der Verwertung des Quellenmaterials sei er doch


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0042