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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 25
(PDF, 47 MB)
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§ 9. Die Germania sacra des P. Hassizius S. J*

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wesentlich hinausgegangen über Gewold. Die Profan*
geschichte behandle er nur, soweit der notwendige Zusam*
menhang mit der Kirchengeschichte es erfordere. Dennoch
werde vieles fehlen. Aber alles anstreben, heiße alles ad
calendas graecas verschieben.

Der formelle Rahmen, in den der Gesamtstoff der
Diözese von Hansiz eingespannt wird, ist die im Grunde
immer noch annalistische Behandlung der Geschichte der
Bischöfe. Weltklerus und Ordensklerus, die Geschichte der
Stifter, Pfarreien und Klöster wird nicht systematisch be*
handelt, geschweige denn in selbständigen Teilen aus*
geschieden; ja sie wird überhaupt nur soweit berührt
— mehr kann man wohl im allgemeinen nicht sagen —,
als sie in der größeren Geschichte der Bischöfe irgendeine
Rolle spielt. Bei Hansiz bricht zum erstenmale klar die
Tendenz durch, mit einer Germania sacra, im Gegensatz
zu den früheren Werken ähnlichen Namens und Inhalts,
ein darstellendes Geschichtswerk zu schreiben. Das war im
Prinzip etwas anderes als die Italia sacra und die Gallia
christiana. Hier wesentlich Material? und Tatsachensamm*
lung, dort wesentlich Geschichtserzählung. Freilich bleibt
letztere doch wieder eingeengt in den Rahmen der res gestae
episcoporum, der eben doch für ein Bild des gesamten so
mannigfaltigen kirchlichen Lebens einer Diözese viel zu enge
ist. Und sie bleibt desgleichen stecken im Rahmen eines
lokal abgegrenzten Gebietes, über welches die geschilderten
Ereignisse oft genug hinausragen, um sich mit der Ge*
schichte anderer Diözesen zu vermischen und zu decken
oder in die politische Geschichte auszumünden. Das aber
mußte bei der gleichen Behandlung aller Diözesen zu weit*
läufigen und zahlreichen Wiederholungen führen; man denke
auch an den allgemeinen profan* und kirchengeschicht*
liehen Hintergrund, der doch vielfach wesentlich der gleiche
war. In dieser Art aber sollte nach dem Plane des Hansiz
wirklich eine Geschichte der rund 60 deutschen Bistümer
geschrieben werden. In den Rahmen der Diözesen konnte
man wohl eine Gesamtdeutschland betreffende Sammlung
kirchen*historischer Materialien einbauen, aber nicht ein die


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