Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 32
(PDF, 47 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0050
§ 9. Die Germaoia Sacra des P. Haüsizius & 3.

sondere Bedeutung dieses Klosters war, oder ob Hansiz sich
grundsätzlich zu einer Umgestaltung seiner früheren Dispo*
sition entschlossen hat, läßt sich angesichts des mir zur Ver*
fügung stehenden Materials nicht entscheiden. Jedenfalls
haben sich die St. Blasianer nicht für seine erste Art ent*
schieden.

In derselben Zeit, als die ersten zwei Bände der Germa*
nia sacra des Hansiz erschienen (1727 und 1729), hat der
frühere Mitarbeiter von Leibniz, der kgl. Bibliothekar und
Hofhistoriograph zu Hannover Joh. Georg von Eckhart,
nachdem er 1724 katholisch geworden war, es in der Stellung
eines Würzburgischen Hof? und Universitätsbibliothekars
unternommen, eine Geschichte des Bistums Würzburg zu
schreiben. In der Vorrede zu den Commentarii de rebus
Franciae orientalis et Episcopatus Wirceburgensis Tomus I
von 1729 beklagt er es nun im Hinblick auf die Italia sacra
und die Gallia christiana aufs lebhafteste, daß die Deutschen
noch keine Germania sacra hätten. Wie er dabei das Hans
sizsche Unternehmen beurteilt, ist nicht uninteressant. Nach*
dem er sich über die Wichtigkeit einer Historia episcoporum
Germaniae geäußert, fährt er fort: „Germania opere hu jus
generis adhuc caret, magno suo detrimento. Hansizius S. I.
nuper Germaniam sacram nobis promisit et speciminis instar
Historiam episcoporum Pataviensium edidit, sua laude
dignam. Defuit tarnen ipsi, ut video, inspectio Archivorum.
Ex Pataviensi certe olim communicata accepi, quae non
nactus est; et vereor, ne intra bonam solum voluntatem lauda*
bile ejus propositum sit constituturum. Quis enim iIii sump*
tus ad itinera huic rei necessaria instituenda suppeditabit?
Quis recessus ubique recludet, ubi meliora vulgatis latent?
Quis describendis tot vencrandae antiquitatis monumentis
manus auxiliatrices praebebit? Quis denique communicabit
illi diplomata Ecclesiarum Bremensis et Hamburgensis, Ver*
densis etc., quae jam in manibus sunt principum saecula*
rium?" Der erfahrene Eckhart legt mit diesen Worten in der
Tat die Hand auf einen wunden Punkt, den Hansizens Unter*
nehmen zeigt: es fehlte ihm eine große ins Weite greifende
Organisation zur Gewinnung von Mitarbeitern und Quellen*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pfeilschifter1921/0050