Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 85,fi-1
Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 37
(PDF, 47 MB)
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§ 11. Gatterers Entwarf einer Germania sacra medii aevi

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von Bistümern behandelten, nur van Heussen. Noch weiter
wie dieser ist dann, allerdings nur für eine einzige Diözese,
Herrgott gegangen. Sie beide wurden aber nun noch über*
troffen durch Gatterer. Und doch hätte gerade er diesen
weitesten Rahmen am wenigsten wählen dürfen. Ein ein?
zelnes Bistum ließ sich wohl nach dem eingehenden Plane
von Herrgott behandeln; aber gegenüber einem halben Hun*
dert von Bistümern war ein solches noch umfassenderes Ver*
fahren unmöglich. Selbst was der noch in frischer Arbeit
tätige Hansiz bietet, das läßt Gatterer, wie er bei aller An*
erkennung seiner Verdienste hervorhebt, sehr vieles vermis*
sen. In der Tat stimmt das ja! Und die Grundanlage Gatte*
rers bedeutet — ebenso wie wir das von Herrgott bemerkt
haben — gegenüber Hansiz zweifellos einen bedeutenden
Fortschritt nach der Seite einer vollkommeneren Erfassung
sämtlicher Lebenskräfte und Lebensäußerungen des religiös*
kirchlichen Lebens einer Diözese. Aber konnte ein Einzelner
in einem noch so langen Leben selbst unter den denkbar
günstigsten äußeren Bedingungen für sämtliche Bistümer
Deutschlands diesen Riesenstoff darbieten, wenn es nicht
wieder bloße x\ufzählungen von Namen sein sollten aus zwei*
ter und dritter Hand? Nur ein so jugendlicher, Wissenschaft*
lieh und literarisch selbst noch völlig unerfahrener Mann
konnte es für möglich halten, einen solch ungeheuren Stoff
durch alle die 56 Bistümer hindurch in gleichmäßiger Weise
bewältigen zu können.

Denn 56 Diözesen bilden nach Gatterer den großen Rah*
men seiner Germania sacra (vgl. Beilage III). Es ist die glei*
che Anzahl, die wir auch bei Bruschius finden, wobei aber
eine starke Differenz in den Randbistümern vorhanden ist.
Gatterer läßt vollständig weg die Randbistümer an der Ost*
see, von den niederländischen nennt er nur Cambrai, von den
burgundisch*schweizerischen nur Basel. Dagegen bringt er
die böhmischen Bistümer, die südöstlichen Randbistümer
Laibach und Triest und das schlesisch*polnische Randbistum
Breslau.

Das war nach der Weite des Umfanges und nach der
Tiefe des Eingehens ins Einzelne der Plan des jungen Gatte*


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