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Pfeilschifter, Georg
Die St. Blasianische Germania Sacra: ein Beitrag zur Historiographie des 18. Jahrhunderts
Kempten, 1921
Seite: 38
(PDF, 47 MB)
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§ 12. Die Göttweiger Germania sacra

rer. Es wird uns nicht wundern, zu hören, daß mit seiner
eigenen Jugend auch sein Plan verschwand. Er dachte wohl
in den nächsten Jahren, wo er in Nürnberg am Gymnasium
und Lyceum Aegidianum tätig war als Lehrer der Geogra*
phie und Geschichte, noch an die Ausführung desselben.
Aber von der Germania sacra medii aevi ist kein Buchstabe
gedruckt worden. Der später durch sein historisches Institut
und seine verschiedenen Bearbeitungen der Weltgeschichte
bekannt gewordene Göttinger Historiker ist niemals mehr
auf diese Jugendarbeit zurückgekommen. Und wenn die Be*
sprechungen der Bände der St. Blasianer Germania sacra in
den „Göttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen" nicht aus
seiner Feder geflossen sind — sie sind nicht mit Namen ge*
zeichnet —, dann hat er sich für die Germania sacra in seinen
späteren Jahren überhaupt nicht mehr interessiert. Beziehun«
gen zu St. Blasien scheinen, obwohl Gerbert seit 1778 Ehren*
mitglied der Göttinger kgl. Gesellschaft der Wissenschaften
war, nicht bestanden zu haben. Dafür, daß man in St. Bla*
sien, als man den Plan für die Germania sacra ausarbeitete,
Gatterers Dissertation kannte, habe ich keinen Beleg gefun*
den. Aber am 25. Juli 1790 (St. Paul VI 163) machte Heß aus
Zürich den Fürstabt auf Gatterers Arbeit aufmerksam.

Daß der junge Gatterer sich mit solchem Feuereifer für
die Germania sacra zu begeistern vermochte, das beweist
doch, in wie weite Kreise um die Mitte des XVIII. Jahrhun*
derts die Überzeugung von der Notwendigkeit eines solchen
Werkes gedrungen war.

§ 12.

Die Göttweiger Germania sacra.

Nochmals hat es in den siebziger Jahren des XVIII.
Jahrhunderts ein Einzelner, soviel wir wissen ganz auf sich
gestellt, unternommen, die bisher immer noch offene Lücke
einer Germania sacra auszufüllen. Das war der Abt Magnus
Klein des berühmten österreichischen Benediktinerklosters
Göttweig. Er war Schüler des durch sein Chronicon Gott*
wicense bekannten Abtes Gottfried Bessel; er war dann selbst


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